Stabkirche Borgund 1
Ostern, Jesu Auferstehung:
Und da der Sabbat vergangen war, kauften Maria Magdalena und Maria, des Jakobus Mutter, und Salome Spezerei, auf daß sie kämen und salbten ihn. Und sie kamen zum Grabe am ersten Tag der Woche sehr früh, da die Sonne aufging. Und sie sprachen untereinander: Wer wälzt uns den Stein von des Grabes Tür? Und sie sahen dahin und wurden gewahr, daß der Stein abgewälzt war; denn er war sehr groß.
Und sie gingen hinein in das Grab und sahen einen Jüngling zur rechten Hand sitzen, der hatte ein langes weißes Kleid an; und sie entsetzten sich. Er aber sprach zu ihnen: Entsetzt euch nicht! Ihr sucht Jesus von Nazareth, den Gekreuzigten; er ist nicht hier. Siehe da die Stätte, da sie ihn hinlegten! Gehet aber hin und sagt's seinen Jüngern und Petrus, daß er vor euch hingehen wird nach Galiläa, da werdet ihr ihn sehen, wie er gesagt hat. (Markus 14.28) Und sie gingen schnell heraus und flohen von dem Grabe; denn es war sie Zittern und Entsetzen angekommen. Und sie sagten niemand etwas, denn sie fürchteten sich.
Markus 16, 1 - 8
Von den über 1000 Stabkirchen in Norwegen sind heute nur noch 28 in einem authentischen mittelalterlichen Zustand erhalten. Die Kirche Borgund gilt neben derjenigen von Heddal als besterhaltene Stabkirche mit den meisten Teilen im Originalzustand.
Die Stabkirche wurde erstmals 1342 in schriftlichen Quellen erwähnt, wahrscheinlich stammt sie aber aus der Zeit gegen Ende des 12. Jahrhunderts. Dendrochronologische Untersuchungen haben ergeben, dass das Holz, mit dem die Kirche gebaut wurde, im Winter 1180/81 gefällt wurde.
Bei archäologischen Untersuchungen fand man 1969 und 1985 unter dem Boden der Kirche Spuren eines älteren Gebäudes.
Die Kirche ist dem Apostel Andreas geweiht.[1]
Die Stabkirchen von Norwegen gelten als Übergangswerk vom heidnischen zum christlichen Glauben. Die Kirche Borgund wurde in einer Zeit gebaut, als die heidnische Religion bei den Bauern noch sehr präsent war. Das zeigt unter anderem die Tatsache, dass die Sammlung Edda von mythischen und religiösen Liedern aus der nordischen Sagenwelt ca. 40 Jahre nach dem Bau der Kirche Borgund im Jahr 1220 niedergeschrieben worden ist. Die Christianisierung wurde von Olaf Tryggvason gegen Ende des 10. Jahrhunderts in Norwegen mit Gewalt vorangetrieben. Obwohl viele Kleinkönige sich dem neuen Glauben unterwarfen, leisteten vor allem die Bauern dagegen Widerstand. Der christliche Glaube wurde erst mit der Zeit in einer ca. 200 Jahre anhaltenden Übergangsphase aufgenommen.
Runeninschriften auf dem Bauholz der Kirche zeugen daher von dem Nebeneinander der bereits dominanten christlichen Religion und der noch alten nordischen Religion im Bewusstsein vieler Menschen. Eine dieser Inschriften lautet: „Ich ritt hier vorbei am St. Olavstag. Die Nornen taten mir viel Böses, als ich vorbeiritt.“[2]. Der St. Olavstag ist der Gedenktag des Todes von dem heiliggesprochenen Olav II. Haraldsson am 29. Juli. Die Nornen sind Schicksalsgöttinnen aus der alten heidnischen Religion.
Man findet an der Kirche weniger Elemente der Götterwelt des Nordens, sondern mehr alte animistische Vorstellungen, wie Schutzzauber gegen böse Geister und sonstige magische Symbolik. Z. B. sieht man das an der häufigen Wiederholung des christlichen Kreuzes auf den Giebeln und Spitzen der Dächer. Die nach Osten und Westen angeordneten Drachenköpfe haben dieselbe Bedeutung wie Wasserspeier an Kirchengebäuden der Romanik bis Renaissance und sollen durch ihr schreckliches Äußeres gleichartige böse Kräfte fernhalten.[2]
http://de.wikipedia.org/wiki/Stabkirche_Borgund
pendek 13/04/2013 22:38
Motiv, Aufbau, Schärfe, total gut!VG pendek
Tore Mauseth 12/04/2013 10:18
Ich mag diese Kirche, die ich auch besucht!Grüße aus Norwegen
Tore
Horst Schulmayer 06/04/2013 17:30
@ Theophanu: Ja, Uta, das dachte ich mir auch und ich hatte hier ebenfalls eine Version in sw ausgearbeitet ... doch manchmal muss man sich im Leben entscheiden ... und ich dachte mir, so in Farbe passt es zu der übrigen Serie.@ Kl. Michael Berger: Das sind keine Schieferplatten, sondern die Besonderheit dieser Kirchen ist gerade, dass sie ausschließlich aus Holz erbaut wurden - ohne Nagel und ohne Schraube ... nur das Fundament wurde bereits sehr früh aus Stein errichtet, nachdem die Haltbarkeit doch sehr begrenzt war, um so besser vor der Nässe und vor Fäulnis zu schützen.
Allen ein schönes Wochenende
Horst
Kl. Michael Berger 05/04/2013 18:37
Ist mit den Schieferplatten etwas ganz Besonderes ! Sehr feines Kirchenbild !LG Michael
Theophanu 02/04/2013 22:47
die ist ja auch fantastisch. vielleicht sogar ein fall für s/w...?lg uta
deha 01/04/2013 11:56
ich kann mich nur nochmal wiederholen. Deine Serie über diese Kirch ist einfach Klasse. Ein scheinbar schier unerschöpfliches Motiv. Klasse vom Motivstandpunkt und Bildaufbau. VG, DetlefWolfgang Zeiselmair 31/03/2013 15:35
Wie ein Schiff das durch den Friedhof pflügt.Sehr sehenswert.
Servus
Wolfgang
enner aus de palz 31/03/2013 11:37
Wahnsinn was die geleistet haben, die Kirche gefällt mir besonders gut.VG Rainer
Bernhard Kuhlmann 31/03/2013 10:52
Jede der Kirchen ist für sich ein Meisterwerk der Baukunst, diese scheint mir aber besonders gut zu gefallen .Gruß Bernd
Gerd Ka. 31/03/2013 7:00
Klasse!Viele Grüße,
Gerd
Linnemedia Fotos 31/03/2013 6:05
GUT ! Gemachtes FotoG v Dieter