Starke Frauen in Candidasa # 3

Starke Frauen in Candidasa # 3

Sie heißt Made. Bei den balinesischen Hindus gibt es offiziell nur vier Vornamen: Wayan für die Erstgeborenen, Made für die Zweit-, Nyoman die Dritt- und Ketut für die Viertgeborenen. Sowohl Männer als auch Frauen erhalten diese Namen. Sollte sich ein fünftes oder sechstes Kind ansagen, geht es wieder bei Wayan, dann Made usw. los. Weitere Erklärung zu den Namen in meiner Antwort zu Nadjas Anmerkung weiter unten.

Made ist stark. Ihr höchstes Ziel ist es, ihre beiden Kinder mit guter Schulbildung auszustatten, damit sie sich später selbst und ihre Familie ernähren können. Nach 6 Pflichtschuljahren können Eltern gegen Schulgeld für die Fortsetzung des Unterrichts sorgen. Mades Kinder besuchen die weiter führende Schule. Die Tochter hat zusätzlich Unterricht in balinesischem Tanz, Legong, erhalten, der nicht nur für eine anmutige Haltung sorgt, sondern auch das Ansehen der Familie bei eventuellen Heiratskandidaten und vor den Göttern hebt.

Made sorgt finanziell allein für ihre Kinder. Sie betreibt einen Warung (Imbiß) an der Straße von Candi Dasa, Bali, gegenüber der Lagune und nicht weit vom Tempel entfernt. Sie fährt jeden Morgen mit ihrem Motorrad nach Amlapura zum Markt und kauft ein, damit alles frisch ist, was sie ihren Gästen serviert. Zu ihr kommen fast ausschließlich Balinesen. Touristen sind da noch skeptisch. Unbegründet. Made spricht sehr gut englisch. Die Speisen würzt sie nach Wunsch der Gäste. Das Essen ist bezahlbar, wie die Speisekarte zeigt.
Und wer sich Entspannung wünscht, sollte einen Termin zur Massage bei ihr machen. Sie hat kräftige Hände, die gut zupacken können. Geheimtipp! Eine wirklich starke Frau.