Staubbach
Des Menschen Seele
Gleicht dem Wasser:
Vom Himmel kommt es,
Zum Himmel steigt es,
Und wieder nieder
Zur Erde muß es,
Ewig wechselnd.
Strömt von der hohen,
Steilen Felswand
Der reine Strahl,
Dann stäubt er lieblich
In Wolkenwellen
Zum glatten Fels,
Und leicht empfangen,
Wallt er verschleiernd,
Leisrauschend
Zur Tiefe nieder.
Ragen Klippen
Dem Sturz entgegen,
Schäumt er unmutig
Stufenweise
Zum Abgrund.
Im flachen Bette
Schleicht er das Wiesental hin,
Und in dem glatten See
Weiden ihr Antlitz
Alle Gestirne.
Wind ist der Welle
Lieblicher Buhler;
Wind mischt vom Grund aus
Schäumende Wogen.
Seele des Menschen,
Wie gleichst du dem Wasser!
Schicksal des Menschen,
Wie gleichst du dem Wind!
JWG
Dragomir Vukovic 04/09/2019 20:34
beautiful !!!jeverman 28/08/2019 17:11
Beeindruckend!LG Andreas
Gerhard Körsgen 28/08/2019 11:26
Schwer, irgendwie wagnerianisch auch, sieht aber gut aus.LG.
Zerwonke 28/08/2019 11:22
Dies Geschöpf der Finsternis erkenn' ichFür meines an.
(Willi S.)
Gr au B