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Pendula
im Kerzenschein schwarzäugiger Mandeln
kämmt sie ihr immer noch längeres Haar
wie solchen denen der große Schlaf gegeben war
man die Träume aus den Wimpern kämmt
sie wiegt die rotglühende Nacht unterm Totenhemd
sie trägt den Schlüssel an einem härenen Strick
sie schließt Türen aus Schmerzspat bar Zurück
ihr Lächeln altert schnell wie allzu molluskenes Glück
ihr Körper schwillt wie der schartige Blutkelch der Freude
die Welt zu sinnen in den Trog mit den milchigen Häuten
bis ihr Haar verklebt ruht
mit letzten Säften unkämmbar verweht
in schweren Schäften eingebogen erliegt
blutbäuchig versiegt in Lebensgurgeln
zur letzten Pforte kriecht
© Peter Rudl (*1966), deutscher Aphoristiker
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