Stille
Erster Schnee
Wie nun alles stirbt und endet
Und das letzte Lindenblatt
Müd sich an die Erde wendet
In die warme Ruhestatt,
So auch unser Tun und Lassen,
Was uns zügellos erregt,
Unser Lieben, unser Hassen
Sei zum welken Laub gelegt.
Reiner weißer Schnee, o schneie,
Decke beide Gräber zu,
Daß die Seele uns gedeihe
Still und kühl in Wintersruh!
Bald kommt jene Frühlingswende,
Die allein die Liebe weckt,
Wo der Haß umsonst die Hände
Dräuend aus dem Grabe streckt.
Gottfried Keller (1819 - 1890)
Wilfried Humann 22/01/2015 18:33
Bild und Text machen mich ganz schön nachdenklich! LG WilfriedBuntspecht 78 22/01/2015 17:35
Ein tiefsinnig,nachdenklich stimmendes Gedicht vonKeller harmoniert mit einem sehr authentischen Foto.
Mag ich!
lg lisa
Manfred Ruck 22/01/2015 15:53
Man kommt zur Besinnung , beim ansehen deines Fotos ,man sollte immer daran denken * Das Leben ist endlich *
Grüße Manfred
Gisela Aul 22/01/2015 10:41
beides zusammen eine Einheitlg. Gisela
esti 7 22/01/2015 9:55
Die eigentlichen Geschenke des Lebenswerden zumeist in der Stille überreicht
Freundschaft und Liebe
Geburt und Tod
Freude und Schmerz
Blumen und Sonnenaufgänge
und das Schweigen
als eine tiefe Dimension
des Verstehens ( Margot Bickel)
Es grüßt Dich herzlich,
Ernestine
dor.maX 22/01/2015 6:57
Schön und mit guter Schärfeverteilung abgelichtet - das Bild greift sehr gut den Text auf. Ich bin eigentlich kein Gedichteleser, stelle aber fest, dass dieser Text hier sehr zeitlos und damit auch sehr aktuell ist.Gruß Doris
Nicole Kalweit 22/01/2015 6:45
Ein feines Gedicht, passend zum Motiv!lg Nicole