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Apho 66


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Stop your consolation

aus einem Kunstvideo von Christelle Lheureux , das ich gestern im Palais Stutterheim , Erlangen sah
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Verächtlich die Sterbenden, die keinen Trost für die haben, die sie verlassen.
© Peter Rudl (*1966), deutscher Aphoristiker

Trost kann immer nur Selbsttrost sein.
© Peter Rudl (*1966), deutscher Aphoristiker

Ohne Hoffnung, ohne Trost auszukommen ist die vornehmste Verbeugung vor der “ Wahrheit “.
© Peter Rudl (*1966), deutscher Aphoristiker

Leidenschaft ist die Urmutter des Geistes, aber er überholt sie und sie lernt Trost aus ihm zu saugen, nicht länger Meister, vielmehr schon lange seines Kind.
© Peter Rudl (*1966), deutscher Aphoristiker

Trost ist immer schwach. Wem er genügt, muß selbst sehr schwach sein, oder aber sehr stark ,weil er ihn ignoriert.
© Peter Rudl (*1966), deutscher Aphoristiker

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Des Ackermanns Müde

Es ist rückbefurcht und pflüggezeiht :
ich deute Anämie , meine Blüte tritt niemals zu tagen
Wenn ich begraben als in irden Zeit
hierwie noch das Sterbewurzelwerk in des flüsternd Baumes Todesschragen

Auf hartes Holz , hingemeißelt und stumm
schlage ich lange hin
so kann das schwere Gekröpf nicht ertragen
so aller Lebensstolz noch krumm sich macht
das Hirngeschwür pulst , dem Sinn zu entschlagen
blutiger Fingernägel : fadenblindend den klammen Weg

Und alle sogenannten Tröster sind lange schon tot
entblödet in dumpfen , schweren Böden
gesättigt , mit Gestank jes herzu tiefer Verwesung
färbt das Blut der Hoffnung der Finsternis Zyan : quellrot

In Gedanken verlieren sie der Realitäten Halt
das jüngere Ich , die Schwester ,alles liegt zerstäubt
Schweißes naß , das wild zerwühlte Haar
das hinreichte , daß so manch Schmerz mals betäubt
bis der Tag zerfahl , das Erkennen , der Mahr
wie unsäglich wach sich zu wissen –
es fällt die Blüte in Opferlaune dem Leben entrissen
Petulie um Petulie zerfällt
kein Schrei – um ihren Lippen
© Peter Rudl (*1966)

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