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Premium (Complete), Erkrath

Straight

Die noch nie zuvor in Europa vollständig gezeigte Installation „Straight“ besteht aus 164 Tonnen Armierungseisen, die Ai Weiwei nach dem verheerenden Erdbeben von Sichuan 2008 aus eingestürzten Schulgebäuden bergen ließ. Tausende Schulkinder verloren damals ihr Leben unter den Trümmern. In einem zeitaufwendigen Prozess wurden die verbogenen Stahlstäbe wieder geradegebogen – daher auch der englische Titel „Straight“, der so viel wie „zurechtgerückt“ oder „geradeheraus“ meinen kann. Die große Menge des Materials ist eine massive Mahnung an die Katastrophe und den Verdacht, dass Schlamperei, Verantwortungslosigkeit und Korruption Gründe für den Einsturz der Schulgebäude waren.

Im K20 in Düsseldorf präsentiert der Künstler das Werk in einer neuen Form. Das vollständige Material der ursprünglichen Installation zeigt er nun in geöffneten Transportkisten, deren Anordnung dem Verlauf einer seismographischen Linie folgt. Mit diesem Raumbild sind sowohl die Zweifel angesichts des wieder zur Verfügung gestellten Materials als auch Trauer im Hinblick aufgereihter Särge assoziierbar.
Quelle: HP K20 Düsseldorf

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