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Nikolai Ingenerf


Free Account, Bochum

Straight To Hell...

Ein bisschen näher ist man der Hölle in 1100 m Teufe, so es sie denn geben sollte. ;-)

Die Temperaturen jedenfalls lassen keinen Zweifel zu. Mit riesigen Kühlaggregaten, in immer kürzeren Abstäden entlang des Strebs angebracht, wird die Luft auf "angenehme" 30 Grad heruntergekühlt. Merken tut man davon wenig, bei einer Luftfeuchtigkeit von 95 - 100% auch kein Wunder. Das Zischen der Hochdruckwasserleitungen und das Dröhnen der Lüfter werden hier und da vom stetigen Knacken und Knirschen des Gebirges unterbrochen. Ab und an bricht auch ein Teil des Hangenden ab und fällt auf den Panzer. Doch dann, drei Pieptöne (wie bei einem rückwärts fahrendem LKW) und -*klong, klong, klong* - beginnt die Panzerkette loszurattern.

Ein kurzes Rauschen in den Lautsprechern und drei weitere Pieptöne danach bildet sich weiter unten eine riesige Staubwolke - der Walzenschrämlader hat seine Arbeit wieder aufgenommen. Während er näher kommt, öffnen sich in den Schilden angebrachte Düsen und benetzen die Kohle mit Wasser. Das Zischen wird dadurch lauter, aber nicht unerträglich. Und dann fährt die Schrämmaschine vorbei, die beiden Walzen brechen erstaunlich leise die Kohle aus dem Gebirge. Richtiges Getöse geht anders.

Um den Maschinenfahrern (wie war nochmal die offizielle Bezeichnung?) nicht im Weg zu stehen machen wir uns wieder auf den Rückweg - 300m Steigung liegen vor uns, denn Flöz H im Revier 43 auf Westerholt ist ein Flöz mit schiefer Lagerung.
Und zwei Meter Körperlänger sind nicht gerade Zechennormmaß, wie ich auch eine Stunde später an der Hängebank von Polsum 1 nochmals unter Beweis stellen sollte...;-)

Rage - Straight To Hell

http://de.youtube.com/watch?v=qnBNAax1FAM&feature=related

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