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L.O. Michaelis


Premium (Pro), Essen

Stumpfdornsepia

Sepia bandensis, Lembeh Strait, Nordsulawesi, Indonesien, November 2011
(stumpy-spined dwarf cuttlefish).

Diese kleine Zwergsepie wird 7 bis 10cm groß. Normalerweise ist sie eher bräunlich gefärbt und hat weiße Punkte. Hier nahm sie eine weißliche Färbung an und zeigte mir die für Sepien typische Abwehrhaltung: Stachelige Haut ("ich habe schlechte Laune") und die beiden oberen Arme hochgestellt. Letzteres sieht zwar aus wie ein Kussmund, heißt aber soviel wie: "wenn du mir zu nahe kommst, kriegst du eine verpasst!!!".

Zunächst muss man ja schmunzeln, schließlich ist man fast zwanzig mal so groß und bringt das zweitausendfache auf die Waage (bitte jetzt nicht nachschlagen, wieviel so eine Zwergsepie wiegt!). Schon meine Hand ist größer als dieses Tier, das mir allen Ernstes unter Wasser droht!

Man sollte sich aber lieber nicht provozieren lassen: Zwergsepien haben neben den acht sichtbaren Armen noch zwei Fangtentakeln, die am Ende keulenartig dick und mit vielen Saugnäpfen versetzt sind. Diese sind länger als die acht Arme. Sepien können sie in Taschen nahe der Mundöffnung zurück ziehen und schleudern sie (zum Beutefang) mit enormer Geschwindigkeit heraus. Mit den abgespreizten Armen zeigt die Sepie also die Öffnung, in der die Fangtentakeln sitzen: "Ich warne dich...!!!"

Auf diesen ungleichen Boxkampf sollte man sich auch lieber gar nicht erst
einlassen. Manche Sepien sind nämlich giftig.

Diese Art hier kann allerdings nur Tinte absondern. Dies tun Sepien, wenn sie sich ihrer Stärke doch nicht mehr so sicher sind und lieber die Flucht ergreifen. Die Tinte dient dabei dazu, den Angreifer zu verwirren. Dort wo gerade noch die Sepie war, wabert plötzlich ein dunkler Tintenfleck im Wasser. Eine sehr erfolgreiche Verteidigungstaktik, die man auch bei jeder militärischen Ausbildung erlernt: Täuschen, Tarnen, Verpissen.

Zwergsepien leben übrigens in flachen sandigen Riffbereichen (diese Art hier in der Gegend Philippinen, Indonesien und Nordaustralien), wo sie sich tagsüber oft in den Sand eingraben und nachts zur Jagd wieder herauskommen.

Kamera: DX-1G

Pfeffer´s flammende Prachtsepie
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L.O. Michaelis


Wo ist die Kokusnuss?
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L.O. Michaelis

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