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Svalbard - Skitour 1992

Svalbard - Skitour 1992

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Svalbard - Skitour 1992

Beginn der Skitour März 1992 bei Longyearbyen. Der Schlitten wog am Anfang 80 Kilogramm. Wir waren zu zweit, konnten uns beim Ziehen abwechseln oder gemeinsam ziehen.

Tagebuchnotizen:
...Der Horizont wurde in rosa Tönen über Hellblau, Grau und Weiß getaucht. Es war windstill und auch sonst waren keine Geräusche zu hören. Geradezu friedlich war die Natur. Nachts fiel die Temperatur auf –21°C. Am Morgen aus dem warmen Schlafsack raus zu müssen und in die gefrorenen, steinharten Stiefel zu schlüpfen tat weh. Die Finger waren schon nach dem Anzünden des Kochers taub. Das Schmelzen von Schnee für den Tee war eine langwierige Prozedur.
Das Kochen des Tees am Morgen, der Zeltabbau und das Packen des Schlittens gestaltete sich als langwierig und chaotisch. Meist war das Tragen von Handschuhen notwendig, was alles noch erschwerte. Es dauerte stundenlang. Uns fehlte die Routine. Schon am Morgen setzte Schneefall ein. Die Sicht war teilweise null Meter gewesen. Ein Horizont war nicht mehr auszumachen. Boden und Himmel hatten die gleiche hellgraue Farbe angenommen. Schatten gab es keine mehr...
Das Sassendalen ist ein weites Trogtal, das fünf bis sieben Kilometer breit ist. Eiszeitliche Gletscher hatten ihm seine heutige Form gegeben. Das Wetter trübte wieder ein. Die andere Seite des Tales war nicht mehr zu erkennen gewesen. Alles wirkte wie eine große Eiswüste, die vor uns lag. In der weiten Ebene stand unser Zelt später ungeschützt, dem Wind ausgesetzt. Es war jedoch gut verankert. Das Schneeschmelzen für den Tee und das Essen zog sich wieder lange hin. Feiner weißer Staub drang durch die Reißverschlüsse in das Zelt und erreichte alle Ecken im Zeltinneren. In der Daunenfüllung der Schlafsäcke hatten sich mittlerweile Eisklumpen gebildet. Noch bevor die Körperfeuchtigkeit den Schlafsack verlassen konnte, kondensierte und gefror sie noch innerhalb der Daunenfüllung. Um das Zelt bildeten sich rasch Schneeverwehungen. Wir blieben nachdem es wieder heller wurde noch bis Mittag in den Schlafsäcken liegen. Der Sturm ließ nicht nach. Tee kochen, Radio hören, Lesen und warten.

Svalbard - Skitour in der Tiefkühltruhe
Svalbard - Skitour in der Tiefkühltruhe
Markus Bibelriether

Svalbard - Mittagssonne im Spätwinter
Svalbard - Mittagssonne im Spätwinter
Markus Bibelriether

White Out
White Out
Markus Bibelriether

Verwehung
Verwehung
Markus Bibelriether

Commentaire 2

  • Franky Boy.. 10/08/2011 8:02

    neidisch blicke is mal wieder auf die klarheit des scans, kein korn wie bei meinen scans ueblich, muss doch mal ein labor zum scannen ausprobieren. die sonnen kommt gut im gegenlicht. ich persoenlich haette wahrscheinlich sogae noch mehr abgeblendet um die sonne noch sternefoermiger zu haben, aber das ist sicher geschmacksfrage und nebensaechlich
  • tujmi 09/08/2011 17:45

    Tolle Stimmung und Bild! Super schön... Gefällt mir sehr gut!
    lg andrej