Täuschend echt
...gestaltete sich die Ausfahrt des historischen Rheingold am 8.3.1970 in Karlsruhe
dank der hier noch vorhandenen alten Signaltechnik.
Über die Fahrdrähte muß man jetzt mal hinwegsehen...
Y.Takatsu. 09/01/2014 6:25
Impressive.....historical and interesting shot for me.....
gorgeous looking.....another dream shot !!
best wishes,
Y.Takatsu. Tokyo Japan
Roni Kappel 08/01/2014 23:44
Hallo!Super! :-)
lg,
Roni
Dieter Jüngling 08/01/2014 14:35
Auch so ein Nachschuss kann sehr interessant sein.Gruß D. J.
Klaus Kieslich 08/01/2014 14:09
Super PerspektiveGruß Klaus
summertime1 08/01/2014 11:34
Ja wer einmal den echten Rheingold, also den mit den alten Wagen,gefahren hat, ja der kann was erzählen. Zweinal hatte ich das Vergnügen diesen schönen Zug zufahren. Hier meine erste Begegnung:Heiha, heiha, Wallala hei. So oder ähnlich fängt bei Wagner die Oper Rheingold an. Drei Rheintöchter sollen da einen Schatz hüten. War es nun der Operntitel oder der sagenumwobene Nibelungenschatz - keine Ahnung wie der Luxuszug bei der Deutschen Reichsbahn zu diesem Namen kam. Fest steht jedenfalls, dass es für den Reisenden ein Vergnügen gewesen sein muss, beim Abendsonnenschein durch das Rheintal zu fahren, wenn die Wellen den Glanz der Sonne widerspiegeln. Selbst uns unromantischen, nüchtern, technisch denkenden Menschen ist diese Faszination nicht gleichgültig. Sogar die Deutsche Bundesbahn ließ über Jahre hinweg einen Zug mit dem Zauber dieses Namens über ihre Schienen fahren. Und welcher kleine Junge träumte zu Zeiten, als der Plandienst noch mit Dampfloks erbracht wurde, nicht davon, auf einer großrädrigen Schnellzuglok mit dem Rheingold unterwegs zu sein.
Aus, vorbei. Den Rheingold gibt es als planmäßig verkehrenden Zug nicht mehr. Einige Wagen des Reichsbahnzuges sind durch Eisenbahnfreunde vor der Verschrottung gerettet worden. Die Zeiten der Luxuszüge ist längst dahin. Dennoch der Name Rheingold lo(c)kt. Um so größer ist dann die Überraschung, wenn man völlig unerwartet im Dienstplan ”Sonderzug Rheingold” und bei der Rubrik Personal den eigenen Namen entdeckt. Wie ein wahrgewordenes Märchen erscheint die Situation. Jedes Lokpersonal wienert und poliert vor dem Einsatz seine Maschine. In einem solchen Fall wird mit Pflege nicht gespart.
Wie frisch aus dem Ei gepellt steht die P8 auf den Schienen und wartet auf die Abfahrt. Noch ist reichlich Zeit. Der Zug soll ohnehin erst ab Essen Hbf mit der P8 bespannt werden. Dreißig Minuten vor der planmäßigen Ankunft des Rheingold in Essen geht es los. An Gleis 9 stehen schon die Fotofans und belichten eifrig ihre Filme, als die P8 langsam vor dem Ls-Signal zum Stehen kommt. Alles wartet nun gespannt auf den Rheingold. Aber der hat etwa 5 Minuten Verspätung. Endlich werden die Weichen gestellt. Und dann kommt er auch schon um die Kurve.
Aber ach, welch enttäuschendes Bild bietet sich dem Betrachter. Eine BR 110 mit fünf Wagen.
Mein Heizer bemüht sich um das richtige Feuer und guten Wasserstand. Ich rechne überschlägig schon die Tonnen und die Zuglänge aus. Beim Ranfahren an den Zug nur gut Sanden und vorsichtig beikommen. Der Heizer kuppelt an und die E-Lok am anderen Ende fährt weg. Bremsprobe. Mit der Meldung ”Bremse in Ordnung” erhalte ich den Bremszettel und die Wagenliste. Nicht schlecht geschätzt: es sind 284 Tonnen, 161 Meter und 84 Bremshundertstel. Für die P8 eine lösbare Aufgabe. Das Sicherheitsventil beginnt zu säuseln. Der Fahrdienstleiter könnte jetzt die Ausfahrt ziehen (Geht nicht, denn in der Spurplantechnik kann er sie nur stellen). Das Säuseln geht allmählich in ein Zischen über. Wo bleibt die Ausfahrt? Hat der Zugführer den 80719 nicht fertiggemeldet? Das Zischen wird lauter. Noch immer keine Ausfahrt. Schläft der da oben im Turm? Na endlich, Ausfahrt mit 40 km/h. Der Zugführer gibt den Abfahrauftrag.
Mit Macht stemmt sich die P8 in die Stangen. Als wollte der Rheingold nicht ins Ruhrgebiet, machen die Wagen der Lok das Leben schwer. Der Zug ist kaum ins Rollen zu bekommen. Aber das ”Mädchen für alles” schafft die rund dreihundert Tonnen. Noch steigt die Strecke an, so dass die vorgeschriebenen 40 km/h auch nicht überschritten werden können. Aber nach dem Weichenbereich kommt der Zug ins Laufen. Mit dreihundert Tonnen am Haken rennt die P8 von der Ruhr zur Emscher. Dem Betrachter bietet sich ein eindrucksvolles Bild, sei es drinnen im Zug oder außen an der Strecke. Die Fahrgäste schauen aus dem Fenster, und so mancher Passant schaut sich wegen der ungewöhnlichen Geräusche um.
Nach gut 40 Minuten ist die Fahrt zu Ende, und der Zug ist im Bahnhof der Zeche Zollverein angekommen. Die Fahrgäste werden mit Blasmusik empfangen. Hier ist nicht Bayreuth, darum spielt Kapelle das Steigerlied und nicht Wagner. Vereinzelte Fahrgäste gehen noch zur Dampflok für das Erinnerungsfoto. So auch drei bildhübsche Mädels. Vielleicht waren es ja doch die Rheintöchter. Wallala hei.
Heute bietet sich eher dieses traurige Bild:
http://youtu.be/Fmzxw62YBZE
zwiebelzug2 08/01/2014 11:11
Eleganz auf Schienen, gut gewählte Perspektive.Grüsse
Werner Weinhandl 08/01/2014 10:47
Die Perspektive und der Bildschnitt sind super gewählt, gibt einem das Gefühl die Kraft dieser Lok zu spüren.VG Werner
makna 08/01/2014 10:43
Ich sehe über die Fahrdrähte hinweg, und auch über das Outfit des Herrn am Fenster, und geniesse und schwelge ...
... ja - das war damals eine Sensation, als der FEK um Friedhelm Ernst und Edu Bündgen die Original-Wagen von 1928 wieder originalgetreu restauriert hatten: eine eisenbahngeschichtliche Großtat !!!
Dein Motiv dieses herrlichen Wagens mit seinem so viel verheissendem Schriftzug versetzt mich zurück - sowohl in das Ahnen um die Zeit der endenden "Roaring Twenties", als auch in die selbst erlebte "beginnende Epoche IV" !!!
Danke für diesen motivlichen Auslöser für das Kopfkino ... :-)
BG Manfred