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Tag 3 - Camargue - Avignon - Cannes

Tag 3 - Camargue - Avignon - Cannes

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die Maike


Premium (Pro), aus analogen Beweggründen

Tag 3 - Camargue - Avignon - Cannes

10. Mai

Morgens ist es bewölkt. Was kann man anderes erwarten, wenn man in einem Ibis Hotel aufwacht? Bloß weg hier und Richtung Küste. Sobald ich von der Autobahn abfahre, kommt die Sonne und bringt 24 Grad - Zeit, das Dach aufzumachen. Von gestern hab ich noch einen tierischen Sonnenbrand, ich sehe aus wie eine Pavianarsch. Schön, dass ich noch Sonnencreme im Handschuhfach finde. Ich fahre durch die berühmte Camargue und wollte das Fremdenverkehrsamt schon verklagen, weil ich keine Pferde sehe. Ah - je näher ich der Küste komme, häufen sich die Ranches und ich sehe immer mehr Schimmel, die mit großen Schildern winken, um die Touristen mit einem Ausritt zu locken. Schade - ich würde ja gerne, aber reiten ist im Moment streng verboten. Die Landschaft ist flach und weit - ich komme mir vor wie in Schleswig-Holstein, wenn nicht die Reisfelder und Salzgewinnungsflächen wären. Die Dünen werden mehr, je näher ich dem Mittelmeer komme - endlich, ich rieche es schon seit gestern, konnte es aber noch nicht sehen. Ich stapfe ein wenig am Strand längs und schon kommt mein angeborener Reflex wieder - Muscheln sammeln. Diese spitzen, gedrehten Schneckenhäuser finde ich besonders schön - und niemand nörgelt, dass das so lange dauert mit mir :-) Auf dem Rückweg durch diese ursprüngliche Landschaft sehe ich tausende Reiher und einige Flamingos. Ja, Flamingos, ich dachte auch, ich hätte einen Sonnenstich. Ein Bild davon folgt irgendwann. Ich mache mich auf den Weg nach Avignon - ich kann doch zu Hause niemandem unter die Augen treten, wenn ich aus der Provence komme, aber nichtmal in Avignon war. Ein schönes, kleines, historisches Städtchen - die besungene Brücke lasse ich angesichts der Touristenströme aber aus und setze mich stattdessen auf einen Platz und lasse mir wieder mal die Sonne auf den Pelz scheinen. Später mache ich mich auf den Weg zur Cote d´Azur, im Nachbarort von Cannes habe ich telefonisch ein Zimmer reserviert, unglaublich, dass man mich verstanden hat! Vielleicht dachte man auch, ich wollte nur das Wetter für den nächsten Tag erfragen oder so - mal schaun :-) Der Einfachheit halber habe ich für 2 Nächte gebucht, so kann ich jetzt über die Autobahn dorthin düsen und morgen eine schöne, lange Tour an der Küste längs machen ohne auf die Uhr und auf meine Hotel-Such-Nerven zu gucken. Kurz vor Cannes fahre ich ab und stürze mich mitten rein. Mich wundert, dass man mich mit dem kleinen Peugeot überhaupt da rein gelassen haben. Zwischen den ganzen Nobelschlitten komme ich mir vor wie Klein-Erna vom Lande. Ich drehe die Musik auf und genieße einfach das südfranzösische Gewusel. Um mal ganz mondän ein wenig mitzumischen, halte ich an, stelle das Notebook auf den Kofferraum und suche via map24.de die Route zum Hotel, hi hi. Es klappt auf Anhieb mit dem Finden. Das Zimmer ist bescheiden und mäuseloch-groß, hat aber alles, was man braucht. Und das Hotel selber ist klein, familiär und schnuckelig. Frühstück im Garten, ja, so habe ich mir einen perfekten Morgen an der Cote d´Azur vorgestellt :-)

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