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die Maike


Premium (Pro), aus analogen Beweggründen

Tag 8 - der Cilento

15. Mai

Heute habe ich die Küste gemieden, aufgrund Sonntag + bombastischen Wetters war da die Hölle los. Ich gucke mir also das Hinterland des Cilento an. Viel Wildnis, kleine, verrammelte Dörfer und viel Rosmarin, Thymian, über die Straße huschende Eidechsen und sogar eine schwarze, lange Schlange sehe ich. Sind ja sehr kamerascheu, die Dinger. Nach dem Abdrücken sehe ich, dass der Fleck, wo sie eben noch war, natürlich leer ist. Je weiter ich in die einsamen Berge hochfahre, desto schlechter werden die Straßen und vor allem die Beschilderung. In einem etwas größeren Dorf verfanse ich mich total - jetzt weiss ich immerhin, wieviel cm breit eine holprige Gasse sein darf, dass ich dadurch passe :-) Vor einer Bar sitzt ein Haufen Kerle, die mich anglotzen, als sei ich von einem anderen Stern. Als diese Gasse dann mit mal in einen Treppenweg übergeht und ich zähneknirschend rückwärts da wieder rausmuss - vorbei an dieser Bar - muss ich auch wieder durch diese Meute durch, die jetzt hämisch gröhlt und johlt. Zwar hätte ich einen Espresso gut gebrauchen können, aber ich hab mich lieber schnell vom Acker gemacht :-) Ansonsten ist in der Nachmittagshitze in den wenigen Dörfern alles tot, keine Menschenseele auf der Straße. Aber wenn man mal in der Wildnis zum Pipimachen anhält, springt sofort ein alter italienischer Bauer aus seinem Olivenhain *lach* Als ich abends sonnenverbrannt zurück in "meinem" Dörfchen ankomme, finde ich am Hafen ein kleines Fest vor. Zu wessen Ehren? Der heiligen Madonna natürlich. Der huldigen sie ja eh, wo sie gehen und stehen, die Italiener. Wenn irgendwo was los ist, steckt immer die Madonna dahinter. Es gab Fisch und Wein umsonst, d. h. für mich ja nur Fisch, kein Wein :-(
Und wir kommen dem Caprisonnenuntergang schon näher. Heute versank zwar die rote Sonne im Meer, wie es im Lied so schön heißt, aber es tauchte nur die Amalfiküste auf, Capri hält sich immernoch bedeckt. Daher ein Bild von unterwegs, diese Dreiräder stehen da überall rum, auch so ein Inbegriff Süditaliens, finde ich :-)

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