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Hans-Reiner Bohn


Premium (World), Weil der Stadt

Temeschburger Dom

Die Idee zur Errichtung der Domkirche stammt aus dem Jahre 1732 vom Bischof der Tschanader Diözese, Adalbert Freiherr von Falkenstein, der auch den Grundstein der Kathedrale am 6. August 1736 legte. Sie sollte die in der Türkenzeit untergegangene Sankt-Georgs-Kathedrale aus Tschanad ersetzen. 1733 verlegte Kaiser Karl VI. den inzwischen in Szeged befindlichen Bischofssitz nach Temeschburg.

Der Bau wurde vom Hofarchitekten Joseph Emanuel Fischer von Erlach geplant. Schon nach einem Jahr musste die Bautätigkeit wegen des Russisch-Österreichischen Türkenkrieges eingestellt werden. Nach dem Tod des Freiherrn von Falkenstein 1739 übernahm der vor den Osmanen aus Craiova geflüchtete Nikolaus Stanislavich dessen Nachfolge und liess die Bauarbeiten wieder anlaufen, die ihren Höhepunkt erst in den Jahren 1746 - 1747 erreichten. Bischof Anton Graf Engel von Wagrain, der Nachfolger Stanislavichs, trieb die Bautätigkeit am Dom 1751 - 1752 energisch voran. Am 8. September 1754 (Mariä Geburt) zelebrierte er die erste Heilige Messe, wenn auch die fertiggestellte Hälfte des Sakralbaus von der Baustelle mit einem Bretterverschlag getrennt war. Das Hochamt begann mit der Uraufführung der von Michael Haydn für diese Gelegenheit komponierten Missa in honorem Sanctissimae Trinitatis.

Der zweite Bauabschnitt dauerte von 1755 bis 1774. Die Bauleitung wurde von den Ingenieurenn Carl Alexander Steinlein (auch Steindlein, Steindl, Steinl, Stein, * 1733, † 1810) und Johann Theodor Kostka Edler (* 1734, † 1807) übernommen. Sie fügten die noch fehlenden Teile der Domkirche hinzu, stellten das Mauerwerk des Langhauses gänzlich her und erbauten die zwei Türme. Eine besondere Aufmerksamkeit schenkten sie der für die Domkirche charakteristische Turmfassade und der Eingangshalle. 1761 waren die Türme vollendet und mit Schindeln bedeckt, da dem Wiener Hof die Kosten für Kupferhauben zu hoch waren.

Die Hofkammer finanzierte 1754 provisorischen Glocken, und Bischof Engel ließzwei neue, größere Glocken auf seine Kosten anfertigen. 1762 wurde die kleinere und 1763 auch die 150 kg schwere Bischofsglocke in den Turm gehoben, die von dem Ofener Gießer Joseph Steinstock gefertigt wurden. Ausser der grossen Glocke fiehlen die anderen Glocken dem Ersten Weltkrieg zum Opfer. Die verbleibende Glocke wurde 1998 in Deutschland restauriert.

1764 wurden die vom Temeschburger Uhrmacher Joseph Martin Kidt (auch Kitt, Kidl) erbauten Turmuhren eingesetzt, die 1893 erneuert werden mussten. 1763 wurde der Bau bis auf die Inneneinrichtung vollendet.

Der Innenraum wurde nach der Fertigstellung des ersten Bauabschnitts 1754 nur provisorisch eingerichtet. Der halbkreisförmige, aus Marmor bestehende Hochaltar wurde mit goldenen Standbildern von Heiligen und Engeln verziert und der Heiligen Dreifaltigkeit geweiht. Das Bild über dem Hauptaltar wurde 1754 von Michael Angelo Unterberger gemalt. Dieses stellt den Heiligen Georg in Rüstung zu Pferd dar, während er einen Drachen bekämpft. 1920 wurde das Altarbild von Josef Ferenczy restauriert. Neben dem Hauptaltar befanden sich noch zwei Nebenaltäre. 1766 fertigte der Temeschburger Tischlermeister Johann Georg Wittmann (auch Widmann, Wiedmann Widemann, * 1728; † 1776) die Kanzel aus Eichen- und Lindenholz und später auch die Kirchenstühle an. 1768 ließ man die sechs Seitenaltäre errichten. Einige der Altarbilder wurden bereits 1722 von Johann Nepomuk Schöpf gemalt und weisen gotische, barocke und Stilelemente aus dem Rokoko auf.
(Quelle: Wikipedia)
...im Vordergrund die Dreifaltigkeitssäule, verdeckt den Haupteingang zum Dom, der zur Zeit renoviert wurde....
Temschburg, Mai 2005

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