-the hag-

aus gegebenem anlasse vermeine ich, dass es an der zeit ist, sich der realsozialistisch sachlichen lyrik zu besinnen.

es treffen sich zwei helden der arbeit und der eine, durchaus kunstsinnige, beantwortet die unausgesprochene frage des mitleidig blickenden anderen so:

eben noch auf hoher sprosse
dann ein kurzer flug, genosse
der leiter einer holm versank
deshalb ist nun die schulter krank.

das räum' ich ein, offen und ehrlich:
sie zu erklimmen war nicht klug,
von anfang an war es gefährlich
wie tupolev. von interflug.

beinahe halbzeit der veranstaltung.
:O)
_________________________________________
https://www.youtube.com/watch?v=6zT4Y-QNdto
[mann muss von einem phonetischen missverständnis ausgehen. die fähigkeit, wie ein igel fliegen zu können ist mit jener des adlerfluges empirisch nachgewiesen kaum vergleichbar.]

Commentaire 16

  • NiCiLiIn 06/09/2023 22:12

    Starke Makroaufnahme mit tollem Bokeh!vg nic
  • s. monreal 14/03/2023 21:26

    Wie immer edel im Detail und in den Worten. Feinst!
  • Nicole Oestreich 14/03/2023 19:19

    Verlierst du eigentlich jemals deinen Humor?
    Und ich bin mir sicher... du bist wie deine Bilder... ausgeglichen in der Detailsicht... das sehen was oft übersehen wird ... und eben deiner Wortgewandtheit... gepaart mit dieser Extraportion Humor, das ist der Grund warum wir so gerne bei dir und deinen Bildern sind... und immer wieder hat man den Anschein... das alles... und nicht anders... das bist du.
    Glückwunsch zum Bergfest... der Rest rollt nun von ganz alleine...
    LG... Nicole
  • Per Anhalter 42 14/03/2023 19:02

    Ich halte es mit Loriot und Wum:

    "Wir leben angeblich in einer Leistungsgesellschaft. In Wirklichkeit müssen ein paar Könner alles alleine machen. Die anderen gucken zu oder essen auf."

    Das ist realsozialistische Sozialpolitik ;))) und im Humor steckt ebenso viel Wahrheit wie in mancher Lyrik.

    Ich bin mit einer Boeing notgelandet ... war auch gefährlich ;))

    Liebe Grüße Anke
    • Der Könich 14/03/2023 19:50

      es mit loriot zu halten, ist immer eine gute wahl. 
      und das ist eine ausgesprochen charmante variaton von 'alle in einem boot, die einen rudern und die anderen ...'. was uns zu kästner bringt, der die bootsmänner allerdings auf drei reduziert, vom hunde ganz zu schweigen. die lohnkosten. vermutlich.
      mit landungen ist es so eine sache, sagt man doch salopp, solange man das flugzeug aus eigener kraft zu verlassen fähig war, war es auch eine gute landung. einerseits sind piloten profis. andererseits ist der einwurf, dass jeder pilot irgendwann einmal mit selberfliegen begonnen haben muss, auch nicht von der hand zu weisen und nicht jeder hat das zeug- oder die möglichkeit- dazu, seinen übergrossen vogel auf dem hudson zu parken. und viele youtube kanäle vertiefen diese zweifel auch noch . . . :O)
      und es sind auch nicht alle flugplätze gleich gut geeignet, um mit eingeschränkt funktionstüchtigen luftfahrzeugen auf ihnen zu landen. da spielt es dann auch keine rolle ob es eine alte sovietmaschine, ein neuer airbus oder das tschitty-tschitty-bäng-bäng ist, der potentiell denkbare ansatz des unkontollierten bodenkontaktes ist erst hinterher das, was man eine wertvolle erfahrung nennen könnte . . .  ob es tröstlich ist, dass nicht nur airliner abstürzen, sondern auch helikopter, starrluftschiffe und fesselballons, es also völlig egal ist womit man fliegt, kann ich nicht beurteilen . . . ;O)

      lg heinz
    • Per Anhalter 42 14/03/2023 19:59

      Ich bin ohne Flugangst ... aber ich kann in verrückte Karussells steigen und im selben Moment denken, dass ich hier gerade ein verdammt mulmiges Gefühl habe, ab und an schwanke ich dann betrunken davon, wenn ich wieder auf der Erde abgesetzt wurde ... mit einem Glücksgefühl überlebt zu haben... ich glaube, ich habe zu viele Filme gesehen, in denen bei Achterbahnen oder Loopings sich irgendwann eine Schraube löst und alles ins Wanken bringt ;)) 

      Im Kinderkarussell bin ich sicher schon Tupolev geflogen ... und habe vor nichts mehr Angst ;))
    • Der Könich 14/03/2023 21:09

      ich habe nochmal nachgesehen, die deHavilland comet hat eine noch schlechtere bilanz . . .
      ich bin ja nur einmal bisher geflogen, wien/paris und natürlich retour. vor 30jahren mit lauda, die familiäre atmospäre einer kleinen canadair hat mich eigentlich an einen etwas komischen reisebus erinnert, angst hatte ich auch keine. 
      übrigens ist flugangst ein irreführender begriff, die meiste menschen haben eher 'landungsangst', wie österreichs vorzeigehalbperser niavarani gern erklärte. die letzten zentimeter wären es . . .

      die fahrgeschäfte haben aber auch die aufgabe, uns in situation zu bringen, in denen wir uns unwohl fühlen sollen, umgekehrte g-kräfte oder solche, die durch drehungen um mehrere achsen entstehen. aber mein erster blick gilt eigentlich immer den grossen hydraulikzylindern ... 
      ;O)
  • Georg2020 14/03/2023 18:44

    So,
    Erstens,  wieder einmal ein gekonntes Foto in die intimen Details eines sehr schönen Instruments.
    Zweitens:
    berücksichtigt man den Tassenschrank, den ich gar nicht besitze, weil die Tassen darin fehlen, so vermag allein die Tatsache, dass ich vor Lachen fast eine imaginäre Tasse aus dem selbigen beinahe hätte fallen lassen, - was jedoch dazu führte, dass ich mich an dem nicht getrunkenen Kaffee herzlichst verschluckte und derzeit mein Schlund immer noch eifrig gurgelt, obwohl ich ja nicht mal den Schrank besitze, in dem diese Tasse nun fehlt. Die es auch nicht gibt. Äh. Hier fehlt ein Satzteil.

    Drittens:
    es folgte InternetRöschösche, um die Zwölfbesaitete, eine Tupolev, Interflug, the hug und der nun fest in meinem Hirn festsitzende und flugunfähige Igel in eine Kausalitätskette aufzufädeln, - was mir auch gering gelang. Aber das nur bedingt. 

    Viertens:
    möchte ich hier auf Punkt Eins aufmerksam machen, ohne wiederholen zu wollen, dass ich dein Foto mit den intimen Details für sehr  gelungen halte. Wiederholungen sind nämlich vermeidbar, aber das sagte ich schon. Oder?

    Fünftens: was bleibt zu einem solch gelungenen Gesamtkonzept denn noch zu sagen außer: Daumen hoch, Fav rein und:
    Gute Besserung!
    Herzlichst, ein tassenbefreiter Gurgler
    • Der Könich 14/03/2023 20:14

      uiuiui . . . wäre ich nicht ich, wäre ich jetzt sprachlos. ich bin ein glückspilz (amanita fortunatum) . . . :O)

      die philosophische grundfrage der existenz eines tassenschrankes, aus dem alle tassen entfernt wurden ist der frage: fällt ein baum im wald um, ohne dass es jemand hört, wird dann ein geräusch verursacht?' ähnlich. 
      die problemstellung wird von postmodernen diogenesern seit jahren, man muss sagen recht erfolglos diskutiert. was von den sokratikern meistens auf die häufige einleitung an sich schlüssiger sätze mit 'ich weiss, dass ich nichts weiss, aber ...', nach der die mitdiskutanten zumeist nicht mehr zuhören zurückgeführt wird (was jene, die sokratiker, in nicht geringem ausmass amüsiert).
      mit der klassifizierung als 'nicht spezifizierter univeralschrank mit tasseneignung' macht man wenig falsch. es sei denn, man trifft auf einen epikuräer oder einen stoiker . . . in diesen fällen hat sich eine spontane flucht ohne rücksicht auf verluste als ausweg durchaus bewährt.

      die tupolev, ja. die bezugenommene TU104 war der zweite jet-airliner weltweit. nicht anders als viele andere ihrer zeit galt sie als unzuverlässig, führte aber vor dem absturz häufig eine unerwartete himmelsstürmende tendenz aus (so sagt das internetz, das bekanntlich immer recht hat), stieg also, um dann aus grösserer höhe abzustürzen. fast die möwe jonathan unter den flugzeugen.

      wiederholte wiederholungen heben sich auf. oder bekräftigen die grundaussage. jedenfalls sind sie aber wichtig. 

      alles wird gut. und in weniger als zwei wochen bekomme ich für die nächsten 60jahre nochmal den stempel für die werksgarantie . . . ;O)

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