The Inner Circle

The Inner Circle

Wie die Heavy Weights der Gemeinde, ohne den Pfarrer natürlich, der sich im HIRSCHEN grämte und tröstete, nach unten schauten, sofern nicht eher auf das Annamirl, was auch Kreise aufzuweisen hatte, konnte man die Details um den Inner Circle sehen. Die Leute hatten es sich auf ihren mitgebrachten Meditationsdecken gemütlich gemacht und genossen die Sonne und vor allem den Spirit, der über der ganzen Sache schwebte.

Ein mehrstimmiges Ommmmmmm in Sopran, Alt und Tenor, je nach Geschlecht, tönte von untern aufi zum Fesselballon und erzeugte auch dort oben eine nie für möglich gehaltene Stimmung. Die perfekten Rundungen der Kreise und der Annamirl trugen ganz erheblich zur allgemeinen Verklärung bei.

Einer dort unten hatte seine Rohrflöte mitgebracht und beschwor die nicht vorhandenen Schlangen, wiegte und wogte den Oberkörper in verhaltenem Tempo hin und her, vor und zurück und ließ ihn kreisen, während oben über den Kornkreisen der Korn kreiste beziehungseise der Enzian. Zwischen jedem Schluck stieß der Bürgermeister ein "Jo mei" aus, der Landrat ein "Sapperlott", der Dorfbüttel ein "Zu Befehl!" und Bauer Steingruber ein "Sacklzement!".

Der Dorflehrer stellte mit der ihm eigenen Präzision fest, daß eine Power Line, eine der Kraftlinien also, den Inner Circle als Sekante durchmaß und der andere ihn eher tangential berührte. Das dadurch entstandene Field of Power war wohl besonders stark, denn kein Mensch traute sich hinein, geschweige denn lagerte dort. Die Power war so stark, daß oben im Fesselballonkorb das Bier in den Krügen überschwappte, was die Kornkreiskorbmannschaft zum schnelleren Konsum veranlaßte.

Währenddessen füllte sich der provisorisch angelegte Parkplatz an der Ammer immer mehr, Menschen strömten erst tröpfelnd, dann in Gruppen, dann in Massen herbei, an der Kleidung leicht einzuordnen, Leinenhemden, Pluderhosen, bunte Naturbaumwollshirts, Sandalen und Birkenstock, Rentnerwesten und Regenbogenaufmachung überwogen, eine leichte Fröhlichkeit gepaart mit unschuldiger Neugier und esoterischem Unzweifel waberte über dem Weg, der zum Kornkreis führte. Gebrechliche humpelten erwartungsvoll dem Kornkreis entgegen, so mancher Rollator wurde in der unumstößlichen Hoffnung auf Heilung zu dem Feld geschoben.

Corry de Laan und Klacky, die unter dem letzten schattenspendenden Baum vor dem Kornkreis saßen, konnten so einige interessante Gespräche mit vielen Bedürftigen und Unbedarften führen, vor und nach deren Kornkreiserfahrung. Es gab eine riesige Bandbreite an Erwartungen und Erfahrungen.
Einige gingen "einfach mal so" hin, aber man sah ihnen die Spannung an, das innerliche Vorbeben, andere voll überzeugt; bei einigen mußte man nichts fragen, denn Rohrflöte und Pluderhose sagten alles, eine erklärte ihnen die Sache mit den Power Lines, die von den Türmen der Frauenkirche zu München ausgehend divergierend gen Süden führen und sich hier wieder treffen, um eben das Field of Power zu bilden, bei einem tönte der Tinnitus nach der Kornkreiserfahrung auf ner anderen Frequenz,
W. S., so sollte die Süddeutsche später berichten, meditierte und tankte leicht bekleidet Energie auf, eine Frau aus München vermochte die Botschaft zwar nicht zu entziffern, mutmaßte aber eine "Warnung" hinter der Sache und verspürte eine Energie im Kreis, daß ihr schwindlig wurde. Nun ja, es war ja auch ein heißer Tag, ein sehr heißer. "Das ist eine Nachricht aus einer anderen Welt", meintt ihre Freundin aus Iffeldorf. "Das ist eine Probe der Kommunikation mit uns."
Ha! Hier wurde zumindest in Ansätzen das Werk von Alf und Justin erkannt.
Ist das nicht schön?

P. S.
Dem Klacky sein Tinnitus tönt wie seit 50 Jahren ungehemmt weiter und frequentiell unverändert.

Hier unten noch ein Detailblick auf das Geschehen um den Inner Circle.