this is me - Sam-3
Sam hatte seit der sechsten Klasse Probleme in der Schule. Hauptsächlich weil die Arbeitseinstellung nicht stimmte. Aber als intelligentes Mädchen konnte sie sich immer irgendwie durchmogeln … bis sie in der achten Klasse merkte, dass die Lücken wohl doch zu groß waren. Da ging nicht mehr viel. Die Lösung war einfach: Ein Jahr wiederholen, um den Anschluss zu kriegen.
Aber dann kam Corona. Struktur und Leistungskontrolle in der Schule brachen weg. Sam musste alleine klar kommen. Die Lehrer waren mit Fällen wie ihrem überfordert. Die Leistungen blieben trotz Wiederholung schlecht. Die Pandemie hat sie im entscheidenden Moment jeder Unterstützung beraubt.
Pünktlich zum Ende der Lockdowns landete Sam dann auf der Realschule. Mit regelmäßigem Unterricht, neuen Freunden und einem tollen Klassenlehrer blühte sie auf. Die schlechteste Note auf dem Halbjahreszeugnis war eine 3 in Französisch.
Das Praktikum in der Klasse 9 machte Sam im sozialen Bereich. Für sie ist klar: Ihr ist es so scheiße gegangen. Sie will anderen helfen, die ähnliche Probleme haben.
Ihr Freundeskreis hat sich durch den Schulwechel radikal verändert. Sie hängt mit einer Handvoll Jugendlicher im Stadtpark ab. Wenn ihre Freunde zu betrunken sind, um Abends nach Hause zu kommen, hilft sie ihnen.
Als ein Schulfreund Suizidgedanken hat … und aus der Notaufnahme wegläuft, überzeugt sie ihn, wieder hin zu gehen. Weil er sonst wegen Selbstgefährdung zur Fahndung ausgeschrieben wird.
Irgendwann merkt Sam: Bei den Problemen der Freunde stößt man an seine Grenzen. Weil sonst die Sorgen der anderen die eigene Gesundheit und die der eigenen Eltern auffressen. Als nächstes muss sie also lernen, wie man Menschen mit Problemen richtig helfen kann. Keine leichte Aufgabe für eine Fünfzehnjährige.
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