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Tintenfass & Feder

Fassaden bröckeln ab,
Wenn ein Kartenhaus zusammfällt,
Fernseher an, willkommen in dieser Welt,

Es zählt hier was man hat,
Oder vielleicht nichts,
Eingeigelt, näher zu sich selbst,
Getippte Liebe in nem Chat,
Fische zappeln durch das Netz,
Anonymer erzählt dir was er von dir hält,
Tintenfass und Feder,
Weil's so was nicht mehr gibt,
Schreib ich dir einen Brief.


Was wir heute Wahrheit nennen,
Ist morgen der Irrtum der Welt,
Und wir nehmen heute hin,
Was uns morgen schon nicht mehr gefällt,
Schau weg, sieh nur nicht genauer hin,
Ist alles halb so schlimm,
Wer heut nicht verlieren kann,
Verdient es nicht zu gewinn.

Echte Gefühle werden knapp,
Die Röcke ohne hin,
Keine Soldaten mehr aus Zinn,
Das Ziel nur knapp verpasst,
Schmeiß doch alles hin,
Der Turm steht in Flammen, der König ist blind,
Werf weg was nicht gefällt,
Aus den Augen aus dem Sinn,
Kein Kuss auf die Hand verändert diese Welt,
Tintenfass und Feder,
Weil's so so was nicht mehr gibt,
Schreib ich dir einen Brief.
Was wir heute Wahrheit nennen,
Ist morgen der Irrtum der Welt,
Und wir nehmen heute hin,
Was uns morgen schon nicht mehr gefällt,
Schau weg, sieh nur nicht genauer hin,
Ist alles halb so schlimm,
Wer heut nicht verlieren kann,
Verdient es nicht zu gewinn.
Sag mir ehrlich: werden viele Dinge,
Hier schlecht oder nur alt?
Oder strahlen sie in neuem Glanz wenn ich sie für mich behalt?
Tintenfass und Feder,
Weil's so was nicht mehr gibt,
Schreib ich dir einen Brief.

Songtext Haudegen & Reinhard Mey

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