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Tod im Eis:

Die Katastrophe von Mattmark
Das Unglück schlug 1965 im In- und Ausland hohe Wellen: Beim Bau des Mattmark-Staudamms im Kanton Wallis verschütteten herabstürzende Eismassen 88 Menschen. Es sei nicht vorhersehbar gewesen, hieß es damals. Heute sieht man das anders.
Kein anderer Bauunfall forderte in der Schweiz im 20. Jahrhundert einen derart hohen Blutzoll wie die Mattmark-Katastrophe. «Es sah aus wie im Krieg», erinnerte sich Marie Bumann aus Saas-Fee Jahre später im Interview mit Radio SRF. Sie hatte die Katstrophe beobachtet.
Der Abbruch des Gletschers
Es war abends, kurz nach 17 Uhr, an jenem verhängnisvollen 30. August 1965. Die Arbeiten am Mattmark-Staudamm im hinteren Saastal im Kanton Wallis waren in vollem Gang. Plötzlich brach über der Baustelle ein gewaltiges Stück Eis des Allalingletschers ab.
Millionen von Tonnen Material donnerten in die Tiefe – direkt auf das Barackendorf zu, in dem Schlafplätze für Arbeiter, Werkstätten, Magazine und Büroräumlichkeiten untergebracht waren. Der Damm selbst lag außerhalb der Falllinie.
86 Männer und zwei Frauen hatten keine Chance. Die heranbrausende Naturgewalt begrub sie unter einer dicken Schicht Eis, Schutt und Geröll. «Wie Zündholschachteln» seien die Baracken in Stücke gerissen geworden, erinnerte sich später der Walliser Bergführer Georg Bumann, der das Unglück zusammen mit seiner Frau beobachtet hatte.
«Kleines Herrenvolk» und italienische Opfer
Die meisten Toten waren Italiener, die damals auf der Suche nach Arbeit und Verdienst in die Schweiz gekommen waren. Es war die Zeit der Hochkonjunktur, und das Land war auf Hunderttausende ausländische Arbeitskräfte angewiesen.

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