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Totenkronen als Hochzeitsersatz

Totenkronen als Hochzeitsersatz

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Premium (World), Berlin

Totenkronen als Hochzeitsersatz

[Sankt Marien zu Bernau, Landkreis Barnim, Brandenburg • 10. August 2024]

Die spätgotische evangelische Stadtpfarrkirche ist in vielerlei Hinsicht einzigartig und eine Reise wert.
Sie birgt Kuriositäten und Kunstschätze und wurde deshalb sogar schon zu DDR-Zeiten restauriert.

Keine andere Kirche kann heute noch Totenkronen vorzeigen.
Das ist dem engagierten Projekt der Kunsthistorikerin Dr. Sylvia Müller-Pfeifruck zu verdanken.
Sie spürte der Geschichte des Brauchs in Brandenburg, Berlin, MecPom und der sächsischen Lausitz nach.

Demnach waren dort bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts viele Kirchen mit Totenkronen ausgestattet.
In Bernau sind mittlerweile wieder neun dieser restaurierten Kuriositäten in ihren alten Glaskästen zu sehen.

Totenkronen wurden jung verstorbenen Männern gewidmet, die keine Gelegenheit mehr zu einer Heirat hatten.
Sie symbolisieren eine Hochzeit mit der Himmelsbraut Maria als Ersatz für das weltliche Eheglück.
Dass es gestandene Mannsbilder betraf, sieht man an ihren Titeln Meister und Ackerbürger.

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