Burkhard Bartel


Premium (World), Stuttgart

Totenkult auf Bali

In der Sicht balinesischer Hindus ist der Tod ein erfreuliches Ereignis. Bei der Verbrennung der Leiche wird dem Verstorbenen die Möglichkeit gegeben, wieder in neuer und vor allem besserer Gestalt wiedergeboren zu werden.
In der hinduistischen Kultur stellt man sich nicht das Leben als eine Linie von der Geburt bis zum Tod vor wie in der westlichen Welt, sondern als ein Kreis mit ewiger Wiedergeburt (Rad des Lebens).
Der Körper ist nur ein Behälter für die Seele, und der Tod ist die Befreiung der Seele auf ihren Weg zum Himmel.

Meist wird der Tote erst einmal begraben, und dann später ausgegraben und verbrannt.

Dabei wird der Leichnam in ein großes Tier eingenäht.
Und da die Balinesen großen Respekt vor dem Einfluss von negativen Geistern haben, wird das ganze Gestell von vielen Männern durch die Straßen getragen. Dabei wird plötzlich immer wieder die Richtung geändert, um die Geister zu verwirren und vom Weg zum Brandplatz abzulenken. Und weil ein böser Geist die Prozession folgen könnte, wird auch oft ein Bach überquert, denn der Geist hasst nasse Füße!

Weil der Balinese den Tod nicht als Ende, sondern als neuen Anfang wahrnimmt, ist die Verbrennungszeremonie der größte Tag im Leben eines Hindu.
Die Totenverbrennung übertrifft alle balinesischen Feste an Ausdruckskraft und Farbigkeit.
Oft verschulden sich die Angehörigen für viele Jahre.

Scan vom Dia

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