Tracey - das finale Bild
Da mich einige Nachfragen erreicht haben hier dann nun auch das finale Bild der im letzten Post gezeigten Session der amerikanischen Science Fiction Schauspielerin Tracey Biermann.
Regelmäßig werde ich gefragt, warum ich statt meiner Canon diese Art von Portraits mit der Fuji GFX fotografiere - und, wenn ich Wert auf die vielen Pixel lege, nicht z.B. mit der neuen Sony, die ja viel leichter und kleiner ist.
Ich habe die neue Sony nicht getestet. Aber: aus der Vergangenheit erinnere ich mich, dass die Anwendungshaptik schon sehr von meiner gewohnten Canon abweicht - "im Kopf" verbringe ich meines Erachtens zu viel mit der Technik - und suche, auch schon mal nervös, nach der nötigen Funktion - und das behindert mich in meiner kreativen Arbeit und vor allem meinem "Flow" vor der zu fotografierenden Personen. "Don't sweat" ist mein Credo - jede Form der Unsicherheit überträgt sich auf das Model, ob Hund, Frau oder whatever, und damit auf das Bild.
Technisch und optisch gibt mir die GFX alles, was ich brauche. In dieser Art der Fotografie geht es nicht um Schnelligkeit. Es geht nicht, wie z.B. im Konzert oder auch bei Princess for one day den ultimativen Moment, der nur Sekundenbruchteile angeboten wird, einzufangen. Ich stelle die Kamera bewusst auf ein Stativ - und kommuniziere mit dem Model, um ausdrucksstarke Portraits zu generieren.
Die vielen Pixel können ihre volle Leistung erst durch den großen Sensor voll entwickeln, ein klarer Vorteil für die GFX (für Technikversessene: höhere Phasenpixelauslastung auf der gesamten Sensorfläche). Auch liegen die Objektive der GFX (ja ich weiss, die von Sony "können" auch was ;-) für mich klar vorne, ich liebe das 120er Fuji Macro! Sicher ist eine persönliche Geschmacksache, dass die Anwendungshaptik nah an der der Canon liegt - mir hilft das einfach, ich muss mich nicht völlig umgewöhnen (nicht dass wir uns missverstehen: das geht natürlich. Der "schwere" Teil ist für mich, in einer Session hin und her zu wechseln).
Richtig: die Sony ist schneller. Aber: in dieser Art der Fotografie geht es ausnahmsweise mal nicht um schnell - ganz bewusst entschleunige das Subject und mich auch. Und das findet sich positiv in den Bildern wieder.
Links und rechts gibt es noch Features, die aber “Nebenkriegsschauplätze” sind.
Dirk Töpfer 19/07/2019 18:07
Egal mit welchem Werkzeug man arbeitet, es kommt auf das Ergebnis an...zumindest beim User. Und hier denke nein ich sehe es ja, es ist in meinen Augen perfekt!!!Klar muss man sich als Fotograf sagen wir wohl mit dem Werkzeug fühlen, es soll ja wenn möglich auch Spaß machen ;0)
VG Dirk
Rüdigers Versuche 19/07/2019 16:51
Ich denke letztlich ist ein Bild immer eine Symbiose aus handwerklichem Können, Kreativität und adäquatem Handwerkszeug ! Ob es nun Mittelformat, Kleinbild oder noch kleiner ist, ist letztlich egal, sofern das Ergebnis dem Zweck, den es einmal erfüllen soll, gerecht wird.Meine Erfahrung ist, dass schwere Kameras, gerade auch ab Stativ Vorteile gegenüber leichteren Modellen haben.
Habe nie schärfere und kontrastreichere Aufnahmen gemacht, wie damals mit meiner alten Hasselblad 501C.
Was ich hier sehe ist ein wirklich in allen Belangen perfektes Portrait. Brillanz, Kontrast und Schärfe sind über jeden Zweifel erhaben. Die Bearbeitung ist angemessen und nicht überzogen. Der Schnitt ist klasse, weil diese leuchtenden Augen wunderbar zur Geltung kommen.
Selbst die Haare, die hier ins Gesicht fallen und sogar teilweise über die Augen gehen, müssen genauso da sein. So und nicht anders ist es perfekt !
Gratulation zu dem tollen Ergebnis.
LG
Rüdiger