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Mike JB


Premium (Basic), Kreis Aalen

Traufblick

Die Hiltenburg

Die hoch über Bad Ditzenbach gelegene Burgruine Hiltenburg zeugt von vergangenen Zeiten, in denen das Schicksal des Ortes und anderer umliegender Gemeinden mit den Grafen von Helfenstein verbunden war.

Vom 717 Meter hohen Schlossberg schweift der Blick ungehindert über das Obere Filstal und in einige Seitentäler mit uralten Albaufstiegsrouten. Wer diesen exponierten Berg in seiner Hand hatte, war gegen Angriffe gewappnet und kontrollierte die Verkehrswege. Diese Vorzüge erkannte und schätzte man bereits in urgeschichtlicher Zeit.

Keramikfunde belegen eine Höhensiedlung der Urnenfelderkultur aus der Zeit zwischen 1000 und 750 v. Chr. Bedeutend ist der Fund einer bronzenen Kugelkopfnadel zum Verschließen der Kleidung. Es ist denkbar, dass die Siedlung auf dem Schlossberg wie auch andere Höhensiedlungen der jüngsten Bronzezeit stark befestigt war.

1516 war die Hiltenburg im Besitz des Grafen Ulrich von Helfenstein und seiner Gemahlin Katharina. In diesem Jahr zog der von Kaiser Maximilian I. geächtete Herzog Ulrich von Württemberg mit seinem Heer durch das Obere Filstal nach Blaubeuren. Dabei kam es zu verbalen Provokationen der Württemberger gegen die Besatzung der Hiltenburg. Nach der Beilegung des Konflikts mit dem Kaiser lagerte der Heerzug auf dem Rückweg am 20. Oktober 1516 in Gosbach. Unvermittelt feuerte man auf der Hiltenburg mehrere Kanonen ab.
Einer dieser "Ehrenschüsse" traf ein Wirtshaus, in dem sich herzogliche Mannschaften aufhielten. Herzog Ulrich wertete diesen "unsinnigen Wahnwitz der Burgwächter" als Aggression und befahl die Einnahme der Burg.

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