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Dann wirst du spüren, nach wie salz'gen Teigen das fremde Brot schmeckt, und wie hart es ist, die fremden Treppen auf- und abzusteigen.
(Dante Alighieri)
Eine Treppe, wo eigentlich keine sein müsste.
Und dann noch mit vorschriftsmäßigen Handlauf.
Um es behindertengerecht zu machen, wird man parallel noch eine Rampe anlegen.
Absurdität gut gezeigt.
-- lg uwe
Das hat eine leicht absurde Ausstrahlung. Insbesondere durch die Körnigkeit der Treppe, die sich im Widerspruch zu der sehr feinen Struktur der Klinkerwand befindet. Außerdem: der Kontrast der Treppe ist sehr hoch, der Hintergrund eher flau. Ein merkwürdiges Seherlebnis, das ich mag.
An diesem Bild kann man, wie ich finde, sehr gut sehen, wie aus einem Nichts an Motiv ein komplexes, interessantes und spannungsreiches Motiv entstehen kann. Das Geheimnis liegt vielleicht darin, das Motiv (hier die Treppe als realen Gegenstand) gewissermaßen in den Hintergrund zu rücken, um es durch die Intelligenz und Sensibilität eines produktiven Sehens zu re-konstruieren, d.h. aus der gesehenen Realität eine sehende, visuelle Realität zu erzeugen.
So wird hier die "Treppe" zu einem visuellen Prinzip, das nur für einen Sehenden existiert. Denn die Treppe wiederholt sich zwei Mal, einmal parallel durch die Stufung des Gebäudes zum Schornstein, einmal gegenläufig durch die Anordnung der Fenster. Hinzukommt die Diagonale des Treppengeländers, die als Form von jenem Prinzip abweicht, als Richtung es jedoch verstärkt. Schließlich durch das Schwarz-Weiß mit der Verschachtelung von Licht und Schatten eine weitere Verstärkung.
So wird eine triste, belanglose Wirklichkeit durch die Erzeugung einer umfassenden Kohärenz und Vernetzung zu etwas, was zur Betrachtung einlädt und festhält.
Herzliche Grüße von Lucius
Ich danke Dir sehr für diese ausführliche Analyse. Mag ich sehr, was Du schreibst. Und den Blickvorgang so in Worte zu fassen ist schon beeindruckend. Vielleicht habe ich in diesem Moment so komplex geschaut, vielleicht auch nicht (und das ist auch nicht wichtig); aber als Motiv fand ich die Situation unerlässlich, zumal ich die Kamera im s/w-Modus eingestellt hatte.
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Soffie Winter 05/10/2017 17:13
Umpf. Ja die Treppe war an dem Steilhang sicher sehr nötig. ^.^Zerwonke 26/08/2017 23:28
Dann wirst du spüren, nach wie salz'gen Teigen das fremde Brot schmeckt, und wie hart es ist, die fremden Treppen auf- und abzusteigen.(Dante Alighieri)
Gr au B
geaendert 14/08/2017 21:11
spannend !Alex von Sachse 14/08/2017 18:39
Find ich stark !Thomas Sonnenburg 14/08/2017 9:44
Excellent!Photomann Der 13/08/2017 22:55
FeinUwe Rothuysen 13/08/2017 19:29
Eine Treppe, wo eigentlich keine sein müsste.Und dann noch mit vorschriftsmäßigen Handlauf.
Um es behindertengerecht zu machen, wird man parallel noch eine Rampe anlegen.
Absurdität gut gezeigt.
-- lg uwe
Lumiguel56 13/08/2017 17:21
Das hat eine leicht absurde Ausstrahlung. Insbesondere durch die Körnigkeit der Treppe, die sich im Widerspruch zu der sehr feinen Struktur der Klinkerwand befindet. Außerdem: der Kontrast der Treppe ist sehr hoch, der Hintergrund eher flau. Ein merkwürdiges Seherlebnis, das ich mag.M.Anderson 13/08/2017 15:19
gut verschränktDaniel 19 13/08/2017 15:09
Da fragt sich ob die notwendig gewesen ist, mit etwas Anlauf kann man das Hügelchen auch so überwinden. LG DanielLächerlicht 13/08/2017 14:58
typische nordhessische TundralandschaftLucius Sombre 13/08/2017 11:53
An diesem Bild kann man, wie ich finde, sehr gut sehen, wie aus einem Nichts an Motiv ein komplexes, interessantes und spannungsreiches Motiv entstehen kann. Das Geheimnis liegt vielleicht darin, das Motiv (hier die Treppe als realen Gegenstand) gewissermaßen in den Hintergrund zu rücken, um es durch die Intelligenz und Sensibilität eines produktiven Sehens zu re-konstruieren, d.h. aus der gesehenen Realität eine sehende, visuelle Realität zu erzeugen.So wird hier die "Treppe" zu einem visuellen Prinzip, das nur für einen Sehenden existiert. Denn die Treppe wiederholt sich zwei Mal, einmal parallel durch die Stufung des Gebäudes zum Schornstein, einmal gegenläufig durch die Anordnung der Fenster. Hinzukommt die Diagonale des Treppengeländers, die als Form von jenem Prinzip abweicht, als Richtung es jedoch verstärkt. Schließlich durch das Schwarz-Weiß mit der Verschachtelung von Licht und Schatten eine weitere Verstärkung.
So wird eine triste, belanglose Wirklichkeit durch die Erzeugung einer umfassenden Kohärenz und Vernetzung zu etwas, was zur Betrachtung einlädt und festhält.
Herzliche Grüße von Lucius
westfalia 13/08/2017 8:39
SW? Sehr gut. Auch die minimalistische Gestaltung gefällt mir sehr gut!--M. J.-- 13/08/2017 8:23
Klassich minimal!Udo Ludo 13/08/2017 8:18
Der Eckenbüßer stammt nicht vom Architekten.