Über den Tod hinaus...
Zwei oder 3 x gehe ich jährlich auf den Friedhof, weil mir die Ruhe und Besinnlichkeit gut tut -
und ich mich danach auf eine genaue Arbeit konzentrieren kann, nachdem ich mir einenm Überblick verschafft habe. Dann mache ich Mehrfachbelichtungen, die mit zu meinen liebsten Arbeiten gehören.
In diesem Fall war der Rücken des Grabsteines das 1. Bild - da auf der Rückseite keine Schrift stört.
Dann gehe ich offenen Auges umher und suche Blumen, die sich mit dem fotografierten Stein gut verbinden lassen.
Diese Blumen ordne ich nach Sicht im Display genau an.
Ich hätte sie am oberen Rand mit dem Stein abschließen können, aber dann hätte es nur diese einseitige Färbung gegeben und man hätte kaum erkannt, dass sich unter den Blumen noch Stein - Strukturen befinden.
So aber - sind die Blumen im Schatten dunkel und kühl - und die im Sonnenschein heller und wärmer,
obwohl es die gleichen Blumen sind. Das entspricht einem Wunsch meiner Mutter, die mir lange vor ihrem Tod sagte:
Schenke mir die Blumen, die du auf mein Grab stellen möchtest schon jetzt - weil ich mich dann zu Lebzeiten noch darüber freuen kann. Es war für mich immer das Sinnbild, dass ein geschenkter Blumenstrauss nicht immer das Gleiche ausdrücken muss oder kann...
Das heutige Bild zeigt die einfachste Form der Doppelbelichtung, die es aber auch in höchsten Ansprüchen gibt.
Die Trauer-Karten, die ich dann mit meinen Gedichten und Bildern gestalte, sind für mich und mein Publikum stets von sehr individueller Art: http://www.klaus-ender.de/galerie/trauer/trauer_idx.html
Mein Trauerbuch, das unter seinen ca. 30 Gedichten nicht ein einziges mal das Wort Gott ausspricht - und trotzdem vom katholischen Bestattungswesen Österreichs geordert wurde, werte ich als Zeugnis dafür, dass auch ein Atheist andere Seelen ansprechen kann. http://www.klaus-ender.de/publikat/buecher/loslassen.html
Bruno Fischer 20/09/2016 9:55
wunderschön das Bild...und beeindruckende Wortehkitti 20/09/2016 9:04
Das alles ist wohl wahr.V.G.
Hans