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Überreste des Schlosses Sibyllenort/Szczodre (2013) - (c) Foto: Hansjörg Henckel, Dresden

Überreste des Schlosses Sibyllenort/Szczodre (2013) - (c) Foto: Hansjörg Henckel, Dresden

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Hansjörg Henckel


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Überreste des Schlosses Sibyllenort/Szczodre (2013) - (c) Foto: Hansjörg Henckel, Dresden

Das Schloss war nach der Novemberrevolution 1918 Wohnort des letzten sächsischen Königs (Friedrich August III.) und seiner Familie.

Dieses Foto entstand während einer Exkursion zum Schloss Sibyllenort (polnisch Sybilin, später Szczodre) bei Breslau/Wroclaw im Jahre 2013, die unter Leitung IKH Elmira Prinzessin von Sachsen Herzogin von Sachsen (1930 Lodz - 2022 München) stattfand.

Prinzessin Elmira war die Ehefrau des Historikers und jüngsten Enkels des letzten Königs von Sachsen, Dr. phil. Albert Prinz von Sachsen Herzog zu Sachsen Markgraf von Meißen.

Foto: H. Henckel, Dresden

Commentaire 10

  • Lila 29/07/2024 19:00

    ein toller Blick nach Oben !
    L.G. Lila
  • ralf mann 16/07/2024 21:58

    Oha, welch Reste eines königlichen Schlosses - schlesisches Winsor einst genannt.
    Hier ist er ja dann auch 1932 verstorben und anschließend in die einstige Residenzstadt Dresden überführt worden. Bis zu einer halben Million Menschen verabschiedeten sich von ihrem offenbar beliebten, letzten sächsischen Monarchen. Unvorstellbar! Gruß Ralf
    • Hansjörg Henckel 17/07/2024 10:28

      Herzlichen Dank für Dein Interesse. Ja, unvorstellbar! Anders in Berlin, wo Karl Liebknecht u.a. die Arbeiter und Kriegsheimkehrer zum bewaffneten Kampf aufriefen, wie wir im Geschichtsunterricht - verallgemeinert für ganz Deutschland - als gesetzmäßige Notwendigkeit der Geschichte erklärt bekommen haben.

      Hingegen:
      Sachsen galt schon lange vor der Revolution als "rotes Königreich", in dem die Arbeiterbewegung weit weniger bekämpft wurde als in Preußen. So viel ich weiß, war die Novemberrevolution 1918 in Dresden völlig unblutig verlaufen. Friedrich August III. hatte auch verboten, dass das zu seinem Schutz im Königlichen Schloss in Dresden aufgestellte Maschinengewehr verwendet würde. Friedrich August soll sinngemäß gesagt haben: Ich tue meinen Sachsen nichts, also tuen die mir auch nichts.  (Das Zitat stammt aus einem Büchlein, welches ich gerade nicht hier habe, liegt vermutlich auf meinem Schreibtisch auf Arbeit.) Also verzog sich der König in sein Schloss nach Schlesien, welches sein Privatbesitz war. (König Albert hatte es seinem Bruder und Nachfolger  Georg vererbt und dieser dann seinem Sohn Friedrich August.)

      Aus Gesprächen mit Dr. Albert Prinz von Sachsen (gestorben 2012) weiß ich, dass des Königs (Friedrich August III.) Hauptinteresse  seinen Kindern und seinen Sachsen galt und dass das sächsische Volk dem Landesvater gegenüber freundlich gesinnt war.
      ...
      Dass sich Teile der sächsischen Bevölkerung doch an der Novemberrevolution beteiligt hatten, lag unseres Erachtens daran, dass im Jahre 1918 die Ernährungslage der Bevölkerung katastrophal war (See-Blockade bezüglich Lebensmitteleinfuhr). ...

      Lange nach seiner Abdankung, als der Staatsvertrag zwischen dem ehemalig. königl. Hause Wettin und dem Freistaat Sachsen ausgehandelt worden war, besuchte Friedrich August als Privatperson Dresden und wurde von sächsischen Bürgern erkannt und als "Majestät" bejubelt, worauf er gesagt haben soll: "Ihr seid mir ein paar schöne Republikaner." LG  Hansjörg
    • ralf mann 17/07/2024 11:48

      Auch Dir herzlichen Dank, Hansjörg.
      Es tut hin und wieder mal gut, sich mit der Historie von Dresden zu beschäftigen. 
      Stößt man doch beim Gang durch die Innenstadt auf Schritt und Tritt  auf sie. 
      Ja, leben und leben lassen war offenbar die Maxime der sächsischen Herrscher. 
      Leider hatte Friedrich August III. Pech mit seiner habsburgischen Luise, welche das leichte Leben liebte und der Strenge des Dresdner Hofs abgeneigt war.
      Doch immerhin hat sie ihm sechs Kinder geboren - wäre mal interessant, was aus ihnen geworden ist. Da muss ich wohl mal recherchieren.
    • Hansjörg Henckel 17/07/2024 15:57

      Ja, jeder Stein in Dresden, Meißen, Moritzburg usw. atmet Geschichte.
      Und Du bist noch jemand, der unvoreingenommen an die Sache herangeht, sich echt interessiert.

      Die Kinder vom "niederschlesischen  Landedelmann" Friedrich August, die 1918 nach Sibyllenort umgezogen waren: 

      Drei Mädchen, sie wurden meines Wissens alle standesgemäß in Familien verheiratet, denen es auch nach 1945 noch relativ gut ging, mit ihnen habe ich mich kaum beschäftigt, bin gespannt, was Du da recherchierst.

      Drei Jungs:
      - Georg, der Kronprinz, hatte bereits vor der Abdankung seines Vaters signalisiert, dass er Priester werden würde, also auf den Kronprinz-Posten/König (später also Hauschef) verzichten würde. ... In der NS-Zeit hatte Jesuitenpater Georg einen tödlichen "Badeunfall", obwohl Georg von Sachsen ein sehr guter  Schwimmer gewesen war [wie Dr. Prinz Albert immer betonte]. Badeunfall - man darf vermuten, weil sich Pater Georg im Widerstand engagierte.

      - Friedrich Christian übernahm, da sein älterer Bruder Georg, das Priesteramt angetreten hatte, 1932 die Rolle des Hauschefs, wohnte bist 1945 in dem von der Fürstenabfindung neu gebauten Haus "Schloss Wachwitz", arbeitete nach 1945 als Zonenflüchtling für die Westalliierten als Übersetzer, gründete 1961 mit seinen Söhnen Maria Emanuel und Albert an der Uni in München die Studiengruppe für Sächsische Geschichte und Kultur e.V.

      -  Ernst Heinrich (Begründer der Moritzburger Linie) hatte durch den Staatsvertrag mit dem Freistaat Sachsen das Schloss Moritzburg als Wohnung für sich und seine Kinder bekommen, die bei Annäherung der Roten Armee das Familiensilber im Moritzburger Wald vergruben und dann auch flüchteten.

      Den Rest der Geschichte kennst Du gewiss aus den Medien.
    • ralf mann 17/07/2024 17:47

      Danke für Deine interessante Info ... das erspart mir einige Recherche.
  • Ebert Harald 16/07/2024 18:58

    eine fantastische Perspektive, VLG Harald
  • NadineSchu 16/07/2024 8:02

    Ein Schloss im englischen Tudorstil sieht man selten !