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Unterwegs im Schwabenländle -Impression vom Hohenstaufen - 2016

Unterwegs im Schwabenländle -Impression vom Hohenstaufen - 2016

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K.-H.Schulz


Premium (Pro), Göppingen

Unterwegs im Schwabenländle -Impression vom Hohenstaufen - 2016

Erbaut wurde die hochmittelalterliche Burg Hohenstaufen nach schriftlichen Quellen um 1070 vom Stauferherzog Friedrich I. von Schwaben. Genaue Baudaten sind nicht überliefert, jedoch lassen die Aufzeichnungen Otto von Freisings (gestorben 1158) den Schluss zu, dass die Burg um 1070 entstanden ist. Heute geht man davon aus, dass Friedrich noch als Graf eine bereits bestehende einfachere Befestigung auf dem Hohenstaufen umgestaltet und zur Burg ausgebaut hat, denn Otto von Freising berichtet, Friedrich habe eine „colonia“ (Wohnsiedlung), in „castro“ (auf die Burg) verlegt und diese entsprechend ausgebaut. Herzog Friedrich residierte in der Folge zeitweise auf dem Staufen und er war auch der erste, der sich nach Burg und Berg nannte. Da die Burg noch vor Friedrichs Erhebung zum Herzog (1079) errichtet wurde, war sie zunächst keine Reichsburg, sondern Allod des Staufers. Der Hohenstaufen war bis Mitte des 13. Jahrhunderts Stammburg des Königs- und Kaisergeschlechts der Staufer. Danach kam es zu mehrfachen Änderungen der Besitzverhältnisse.
Im Anschluss an einen Feldzug Herzog Friedrichs II. durch Oberschwaben im Jahre 1132, der zur Verwüstung welfischer Besitzungen führt, unternahm der bayerische Herzog Heinrich der Stolze noch im selben Jahr einen Vergeltungszug über Daugendorf an der Donau bis zum Hohenstaufen, wobei die staufischen Besitzungen verheert und verbrannt wurden. Die Stammburg blieb unbesiegt, wie auch im folgenden Feldzug von 1134. Im 12. Jahrhundert wurde die Burg ausgebaut und verstärkt, aus dieser Zeit stammt u.a. die Zwischenmauer, die die Anlage in eine Art Vorburg und eine Art Zitadelle teilt.
Herzog Friedrich IV. nannte sich spätestens ab 1163 „Herzog von Staufen“. Er ist unter allen „Staufern“ der einzige, der bereits in zeitgenössischen Urkunden den Hohenstaufen im Namen führte. Wahrscheinlich residierte er auf der Burg. Ob Kaiser Friedrich Barbarossa, der Enkel Friedrichs I., die Stammburg seiner Familie besuchte, als er sich 1154 in oder bei Göppingen aufhielt und als er 1188 an der Weihe des Hochaltars der Klosterkirche Adelberg teilnahm, ist nicht belegt. Gesichert ist der Aufenthalt des Kaisers auf der Burg am 11. Mai 1181. An diesem Tag stellte er „in castro Stoufen“, also in der Burg Staufen, eine für das Kloster Adelberg wichtige Urkunde aus, deren Original heute im Hauptstaatsarchiv Stuttgart verwahrt wird. Am 27. August 1208 starb auf der Burg Hohenstaufen Königin Irene, die junge Witwe des gut zwei Monate zuvor ermordeten Philipp von Schwaben bei der Frühgeburt ihres Kindes. Andere Könige und Kaiser des Geschlechts der Hohenstaufen haben die Burg vermutlich nicht besucht.

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