Gerhard M. Eder


Premium (World), Valencia

Valensina, sonnengereift

Doppelklick für die Ernte

Dieser Orangenbaum steht mitten in der Stadt Valencia, gleich neben der Regionalregierung und dient als Werbeträger für die Region. Wenn man jedoch über Land fährt sieht man viele Plantagen, die noch nicht abgeerntet sind bzw. das Fallobst am Boden liegt, sei es weil keine Abnehmer gefunden wurden oder die Eigentümer ihre Landwirtschaft aufgegeben haben. Die ehemals großen Plantagen wurden über mehrere Generationen durch Vererbung in viele kleine Länderein aufgeteilt mit dem Effekt, daß sich eine Plantagenpflege und -bearbeitung kaum noch lohnt und die Erben meistens anderen Berufen nachgehen und in die großen Städte gezogen sind. Die Landflucht macht auch hier nicht halt. Die kleinen Landwirte haben keine Lobby um gegen den Druck des Handels und den internationalen Freihandelsabkommen zu bestehen.
Es wird schon viel versucht um von der Orangenmonokultur weg zu kommen, aber die alternativen anderen Obstsorten brauchen viele Jahre bis sie Erträge erwirtschaften. U. a. sind Avocados eine noch lukrative Alternative aber wegen des extremen Wasserverbrauchs ist auch da schon wieder eine Zeitbombe gelegt. Solange der Handel nicht zum Prinzip Leben und leben lassen zurückkehrt haben die Landwirte schlechte Karten. Hinzu kommt, daß immer mehr organisierte kriminelle Banden (die meisten aus dem Balkan) komplette Felder illegal nachts abernten. Die Polizei ist überfordert und private Dienste an allen Feldwegen rund um die Uhr sind teuer.
Weitere Infos zu diesem Thema unter dem folgenden Bild:

Orangen, der Fluch Valencias
Orangen, der Fluch Valencias
Gerhard M. Eder

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