Vaters Tag

Vaters Tag

Da war die Mutter mit ihren Überbrüsten im Augenwinkel, huschte durch den Traum mit einem braun gelben Putztuch. Das Flies so weich wie Himmelsgold, so klirrend wie Sternenregen auf die Laterne – auf den Leiterwagen.

Da war der Vater mit dem starren Blick auf das Auge vom Bullen, auf den Knochen von einem Rind, so wie ihn Kinder immer malen. Die Fettfasern verlaufen wie eine Testrennstrecke in der Formel 1. Und es heißt nicht Muuh Muuh, sondern wrumm wrumm.

Da war der Sohn vor dem Regal mit den übergroßen Edelstahlpfannen. Er wollte später mal Koch werden. Umherstolzieren in grauer Kutte und mit vibrierender Unterlippe, vor Aromen.

Da war die Tochter, die sich am Jungfernstieg anbot, mit einer frischen Frisur von Marlies Möller, mit einer Diplomarbeit über Smartphonemissbrauch im Arm und mit weißen Ohrhörern übers Wasser telefonierend.

Es war Himmelfahrt in den Blutbahnen der Menschen. Mindestens 6 Dioptrien. Ungelogen 2,5 Promille, 5000 Kalorien bei 380 PS, bei einem viel zu kleinem Hubraum. Da fliegt einem unwillkürlich das Pony um die Ohren, samt Pferdeschwanz.

Prost Mahlzeit, ihr Lieben!






14. Mai 2015