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Commentaire 2

  • WRaschke 21/12/2018 20:08

    Der Wechsel zwischen den pastellfarbenen und weiß-grauen Häusern und die Zeichen des Verfalls ergeben ein phantastisches Motiv. sehr gut. LG Werner
    • Anton.Turovinin 22/12/2018 17:50

      Lieber Werner, Danke für deinen Kommentar.
      Dein Ausdruck „die Zeichen des Verfalls“ hat mich angetrieben, für mich endlich die Antwort auf eine Frage zu finden, die ich mir selber schon längst schuldig war: „warum gefallen mir Schimmel, Ruß und allerlei Korrosionsspuren auf einer Wand, aber nicht auf einer anderen?“
      Bei der Antwortsuche kam mir Hegel mit seinem „Umschlag von Quantität in Qualität“ zur Hilfe. Im Fall der Wände geht es um das Alter einer Wand, d.h. um die Quantität der Zeit, die seit der Errichtung dieser Wand verstrichen ist. Eine Woche nach Bauende wirken Schimmelflecken und abgefallener Putz einfach nur hässlich. Zu diesem Zeitpunkt sind sie Zeichen des Verfalls und der Verwesung. Ist man geduldig genug, einige Generationen abzuwarten, wird man Zeuge, wie sich ehemalige Schandflecken in köstliche Spuren der Zeit verwandeln.
      Worin liegt die Anziehungskraft der Überreste der Vergangenheit? Wenn man diese beobachtet, denkt man an die Leute, die diese Vergangenheit einst bevölkerten, und sieht die Möglichkeit, selbst in den Gedanken zukünftiger Generationen nach dem eigenen Tod aufzutauchen.
      Vom Motiv kann ich sagen: es spielte eine ganz besondere Rolle für mich: es steckte in meinem Kopf und verdrängte alle Gedanken an die Legionen anderen Fotografen, die da womöglich bereits langmarschiert waren, und meine Absicht, mir Venedig anzusehen, es einzuatmen, einzusaugen und mich auf normales touristisches Knipsen zu beschränken, der ich bis dahin ziemlich konsequent folgte. Ich musste einfach dort hingehen und das aufnehmen.
      Schöne Grüße. Anton

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Dossier Venedig
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Exif

APN X-T1
Objectif XF35mmF2 R WR
Ouverture 5.6
Temps de pose 1/75
Focale 35.0 mm
ISO 200

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