Sabine Kuhn


Premium (Pro), Herne

. . . veränderung . . .

VERÄNDERUNG

Vernimm, du Wesen, das ich immer liebe,
mein Herz erträgt den ewigen Kampf nicht mehr!
Vergebens rang es mit Vernunft und Liebe;
zum Weiterleben wird der Kraft zu schwer.

Was soll, Geliebter, ohne dich dies Leben,
ein Trugbild wie im Traum, was gibt es mir?
Wo einer lacht, wenn tausend andere fehlen,
was kann ich hoffen und mir wünschen ausser dir?

Verstummt auf ewig sind der Hoffnung Lieder,
verhallt der Saiten munteres Harfespiel.
Niemand entfacht der Liebe Feuer wieder
in meiner Brust – ich bin am Ziel.

So steig ich denn hinab ins Reich der Toten,
was sich nun ändert bringt mir Besseres nur.
Ich höre schon des Himmels hohe Boten,
und löse freudig meine Lebensschnur.

Ich sehne mich nach hellen Lebensblicken,
schon eilen Engel zu mir aus der Dunkelheit.
Die freudig mich zu der Veränderung bitten,
im Schoss des Grabes wohnt Glückseligkeit.

Dann seh ich dich, darf an die Brust dir sinken,
fühl mich vom Morgenhauch zärtlich umbebt.
Und wenn der Sterne letzte Strahlen blinken,
dann hab ich die Veränderung ausgelebt.

Das ursprüngliche Gedicht stammt von Sophie Mereau [1770 – 1806].
Ich habe es – passend zu dieser Photoarbeit – im Wesentlichen "umgestrickt".


Aufnahme aus 2006, aufgenommen auf dem Ostfriedhof, München



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