Verblödung der Kundschaft & Zerstörung der Schweizer Brauereikultur
wie dreist muss man sein, seine kunden für derart verblödet zu halten? die güne seuche aus holland, oder anders ausgedrückt, ein brauereikonzern von weltruf aus den niederlanden, hält es für nötig, internet-domains MIT SHREIBFELER...ähm schreibfehler, zu registrieren, damit die kunden seine internetseite jederzeit finden, ob mit oder ohne bier im hals. ein freund von mir hat mal bezüglich unseren events geschrieben: "halte deine kunden niemals für dumm..... aber denke immer daran das sie es sind!". dies scheint hier völlig zuzutreffen, da offenbar die firma ihren kunden nicht zutraut, den firmennamen richtig zu schreiben. andernfalls wäre die registrierung der domain-names mit schreibfehler nicht nötig gewesen.
umso bedauerlicher, dass genau diese firma, der schon zwei ehemals traditionsreiche schweizer brauereien angehören (eine davon stillgelegt), nun auch die auf dem bild gezeigte brauerei eichhof in luzern übernommen hat. die brauerei eichhof war nach der übernahme der brauerei feldschlösschen in rheinfelden duch carlsberg (dänemark) die grösste schweizer brauerei in schweizer besitz. noch vorletzes jahr hat eichhof die brauerei ziegelhof in liestal übernommen und stillgelegt. dies war - natürlich mit ausnahme von feldschlösschen in rheinfelden - die einzige traditionsbrauerei in der gesamten nordwestschweiz.
insofern kann ich nur der brauerei schützengarten ag in st. gallen gratulieren, die nun wieder die grösste schweizer brauerei (in schweizer besitz) ist. wenn ich mich etwas zurückerinnere an die 80er jahre, so war damals die brauereiindustrie und bierkultur in der ostschweiz in bezug auf ihr sortiment den übrigen schweizer brauereien überlegen. leider standen die ostschweizer brauereien allerdings immer im schatten der grossbrauereien feldschlösschen (mittlerweile carlsberg), cardinal (mittlerweile carlsberg), hürlimann (mittlerweile stillgelegt), haldengut (mittlerweile stillgelegt) und calanda (mittlerweile heineken). schon in den 80er jahren gab es z.b. von einigen ostschweizer brauereien ein leichtbier (naja, tönt aus heutiger sicht etwas banal), das dann aber irgendwann mal eingestellt wurde. erst nach der senkung der promillegrenze von 0.8 auf 0.5 ist diese biersorte wieder aufgekommen, auch wenn sich heute niemand mehr die blösse gibt, dieses bier einfach als "leichtbier" zu bezeichnen.
die brauerei schützengarten st. gallen, damals noch unter dem namen brauerei billwiller, war 1890 neben der salmenbräu rheinfelden die grösste brauerei der schweiz. die angaben, die ich am 25.2.1988 aus einem buch der uni-bibliothek in basel entnommen habe (leider fehlt die genaue quelle), weisen für beide brauereien einen jahresaussstoss von 38'000 hl aus, dicht gefolgt von feldschlösschen rheinfelden (37'000), aktienbrauerei basel (36'000) und brauerei am uetliberg (35'000).
insofern wünsche ich der brauerei schützengarten weiterhin viel erfolg als unabhängige schweizer brauerei und hoffe für eichhof, dass die etiketten gelb bleiben und niemals grün werden!
SPERRZONE 12/06/2008 0:18
@philipp: ich sah das am anfang gar nicht so streng und fand es eigentlich irgendwie eine gute idee, sodass die seite auch wirklich gefunden wird, egal wie man den namen schreibt. mit "tipp"fehler hat das nun aber definitiv nichts zu tun. das "c" liegt zu weit weg um "einfach so dazwischenzurutschen"...;-)als ich den text, zumindest den anfang davon, geschrieben hab, war ich einfach ein wenig am philosophieren. wenn ich mal weiterphilosophiere so komme ich zum schluss, dass heute ein grosser teil der leute nicht mehr in der lage ist, bzw. sich nicht mehr die mühe nimmt, einen text von anfang an korrekt zu schreiben. das ist auch gar nicht mehr nötig, da man ja mit dem pc jeden fehler nachträglich korrigieren und bei bedarf auch den ganzen text nochmals umstrukturieren kann, bevor man ihn abspeichert oder abschickt. früher mit schreibmaschine war ein fehler halt einfach da, ok, es gab tipp-ex und ähliche, z.t. elegantere korrekturmittel, aber auch das hat man dann nachträglich immer noch gesehen. machenschaften wie diese mit der url mit falschem namen unterstützen diese entwicklung nur noch und die rechtschreibung verkümmert immer wie mehr. ist zwar schön für den endbenutzer, wenn er bekommt was er will, ohne sich korrekt ausdrucken zu können, aber vom prinzip her ist es absolut der falsche weg. die heinecken-url ist ja nur ein beispiel, was halt grad nun in diesen zusammenhang gepasst hat, aber da gibts noch unzählige weitere.....
Philipp Leibfried 05/06/2008 17:29
Das mit den Domainnamen solltest Du nicht so 'streng' sehen: es geht wohl nicht darum, daß man den Kunden für dumm hält - aber auch der intelligenteste Kunde vertippt sich mal :-)HG Philipp
George Eberle 04/06/2008 12:32
das mit den domain-namen ist eine gängige methode der grossen firmen.irgendwann gibt es überall nur noch ein paar grosse, die alles andere sterben lassen wollen. dem ertrag wegen. aber obs wirklich sinn macht, überlegt heute noch niemand.
lg,
George