Verfolgt ihr die aktuelle Diskussion um das ...
Holocaust Mahnmal in Berlin
und die Verwendung von
Degussa-Produkten
(Graffiti an den Stelzen
und Betonverflüssiger im Fundament)???
Verfolgt ihr die aktuelle Diskussion um das ...
Holocaust Mahnmal in Berlin
und die Verwendung von
Degussa-Produkten
(Graffiti an den Stelzen
und Betonverflüssiger im Fundament)???
Georg Kurek 09/11/2003 18:08
@NatiBesten Dank für die Background-Informationen. So paßt dann beides sehr gut zusmmen, ja.
Ciao
Georg
Nati H. 06/11/2003 8:46
@Georg: ein paar Infos zur Degussa:Der Graffitischutz (siehe http://www.protectosil.de) wird von der Degussa hergestellt und von der Firma Generalunternehmer Geithner Bau (als Vertragspartner der Stiftung) eingesetzt. Inzwischen ist bekannt geworden, das auch ein Betonverflüssiger für das Fundament von der Degussa hergestellt wird.
Degussa war einmal Gesellschafter (neben der I.G.-Farben und der Goldschmidt AG) der Degesch (Deutsche Gesellschaft für Schädlingsbekämpfung), die das Zyklon B vertrieb (nicht herstellte!). Die Nachfolgefirma der Degesch gibt es heute noch, alleiniger Gesellschafter ist die Detia Vorratsschutz Gmbh.
Zyklon B ist flüssige Blausäure, die durch Aufbringen auf einen Trägerstoff in Dosen abgefüllt werden kann. Das Verfahren wurde 1922 patentiert. Hergestellt wurde das Schädlingsbekämpfungsmittel weder von der Degussa noch von der Degesch sondern von den Dessauer Werken für Zucker und Chemische Industrie AG, sowie ab 1936 auch von den Kaliwerken Kolin.
Zyklon B wird bis zum heutigen tage weiter hergestellt.
Wie mithilfe von Zyklon B der Massenmord an Juden und anderen Bevölkerungsgruppen systhematisiert, ja fast industralisiert wurde ist grausam, unerträglich und darf sich nie wiederholen.
Das wichtigste Mittel, damit sich so etwas nicht wiederholt ist Aufklärung, Aufarbeitung, Bewusstsein.
Dafür sind Mahnmale da!
Dafür ist aber auch eine entsprechende Aufarbeitung der Firmenvergangenheit da wie sie die Degussa betreibt.
Beides passt eigentlich zusammen, oder?
[:] Nati
Nati H. 06/11/2003 8:32
@Otmar: Kopf schütteln? - ja! Unbedeutend? - nein!So ein Mahnmal soll ja nicht nur für die Opfer und deren Angehörige sein, sondern für alle Menschen in diesem Lande (oder der Welt?). Und das heisst, es muss auch von diesen Menschen akzeptiert werden (oder zumindest von den meisten).
[:] Nati
Georg Kurek 05/11/2003 22:46
Hi Nati,ich habe zu dem Mahnmal eine zwiespältige Einstellung. Ein Mahnmal, das an den Holocaust erinnert ist grundsätzlich sicher richtig, denn die Jugend weiß ja heute schon kaum noch etwas von dem, was einst vielen Völkern, Millionen von Menschen, von Deutschen angetan wurde.
Andererseits, ist diese Steinwüste, die da im Entstehen ist, für mich der blödsinnigste denkabre Ansatz für ein Mahnmal. Da werden leider nur, ich weiß nicht wieviel Quadratmeter, im Herzen Berlins sinnlos verunstaltet.
Ein Mahnmal sollte meiner Meinung nach auf einen, auch flüchtigen, Blick erkennbar machen, was sein Anliegen ist und dann zum Verweilen und Nachdenken anregen.
Was Degussa betrifft, nunja, ein wenig peinlich ist das natürlich schon, doch soweit ich weiß, soll es sich doch um eine Tochter der Degussa handeln. Diese wird die Degussa vermutlich (weiß da wer genaueres?) irgendwann deutlich _nach_ dem WW II gekauft haben und beim Kauf sicher eher auf die Bilanzen der letzten drei Jahre, als auf die Lieferscheine vor 1950 geschaut haben.
Ciao
Georg
Egon Vellusig 05/11/2003 15:29
Ich befürchte, daß man mit der Zeit die Idee vor lauter Stelzen nicht mehr sieht. Irgendwer hat das Ganze übrigends einmal als überdimensioniertes und damit Berlin angemessenes Hundeklo bezeichnet.Johann Bernreiter 05/11/2003 12:36
großartige bildaussage,das hast du fein hinbekommen!
lfjo
Nati H. 05/11/2003 12:32
@Andreas: Das darf doch in Deutschland nicht gesagt werden?!? Stell dir mal die Presse vor: deutschland sagt ein Mahnmal ab.@Ben: I tried another one, what do you think about this one....
[:] Nati
Ben Goossens 05/11/2003 12:30
I like the idea... well done.regards, Ben