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Vergessen!

Kriegsgrab

Stäbe flehen kreuze Arme
Schrift zagt blasses Unbekannt
Blumen frechen Staube schüchtern
Flimmert
tränet
glaset
Vergessen

(August Stramm)

Commentaire 27

  • Dirk Leismann 02/07/2009 7:47

    Ein mahnendes Foto -gut gemacht.

    Gruß,
    Dirk
  • † Norbert van Tiggelen 02/04/2009 22:52

    „In Frieden Leben“

    Das Leben ist ne große Pleite,
    voll Menschen auf der falschen Seite.
    Voll Hunger, Elend und Toten,
    mit wenig Herz und Himmelsboten.

    Mit Menschen, die das Geld nur sehn,
    kein nettes Wort, kein Spaß verstehn,
    mit Raffgier, Hass um jeden Preis,
    mit PCs, Handys und so ’n Scheiß.

    Das Rohöl wird zu Blut gemacht,
    was hat sich nur das Volk gedacht,
    sie mussten oft die Welt erleben,
    in selbst gebauten Schützengräben.

    Schon sehr bald, da kommt die Zeit,
    wo wir endlich sind soweit,
    so zu denken wie ein Kind,
    dass Waffen keine Lösung sind.

    Dann wird sich unser Denken wandeln,
    nur Hand in Hand zusammenhandeln,
    Menschen müssen eins bestreben,
    dass wir nur in Frieden leben.

    © Norbert van Tiggelen
  • Marina Luise 27/01/2009 0:05

    @Michi: Was man daran gut finden kann, weiss ich auch nicht- vielleicht braucht man da einen anders gepolten Humor, als unseren! :(
  • PicMic 26/01/2009 14:51

    Ein verwittertes Kreuz mit verblassender Schrift ... wie wenig doch bleibt vom grausamen Schicksal und durchlebten Leid des einzelnen.
    Was das im Nicht-dabei-gewesenen auslöst obliegt wohl nur seiner Vorstellungskraft und der Bereitschaft, sich damit auseinanderzusetzen.
    Ich krieg jedesmal einen dicken Hals wenn mir einer erzählt, wie lustig doch die Zeit beim Militär war ... haha ... selten so gelacht :-(
    Find ich gut, dass und wie Du das Thema näherbringst.
    L.Gr. Michi
  • Marina Luise 25/01/2009 22:08

    @Wolferl: Ein wahres !!! Wort! :))
  • Wolfgang Weninger 25/01/2009 21:19

    die Nationalität ist egal ... es ist nur traurig, dass man solche Kreuze aufstellen muss ...
    Servus, Wolfgang
  • Marina Luise 25/01/2009 21:12

    @Martin: Danke - ich kenne das Gedicht gut - hat mir schon immer gefallen! Den Link, wo er selber liest, kenne ich nicht - danke!! Toll ! Mag dazu auch die Antikriegsgedichte von Kâstner "Verdun, viele Jahre später", "Sergent Waurich", "Fantasie von übermorgen" - von Rainer Brambach "Paul" - von Stramm "Patrouille" - von Brecht "Mein Bruder war ein Flieger" - Logau "Des Krieges Buchstaben" und viele andere - wenn du mal welche suchst - sag' Bescheid! :))
    @Heinrich: Die Waffenindustrie...? *ggg*
  • Heinrich Wittmeier 25/01/2009 19:55

    Wer ist wohl so unverständig, daß er den Krieg wählte statt des Friedens? Im Frieden werden die Väter von ihren Kindern begraben, im Krieg aber die Kinder von ihren Vätern.
    L.G. Heinrich
  • Pelue 25/01/2009 19:44

    Ernst Jandl hat auch was Passendes geschreiben:

    vater komm erzähl vom krieg
    vater komm erzähl wiest eingrückt bist
    vater komm erzähl wiest gschossen hast
    vater komm erzähl wiest verwundt worden bist
    vater komm erzähl wiest gfallen bist
    vater komm erzähl vom krieg

    Das Gedicht liest er hier selber:

    http://www.ernstjandl.com/bio_krieg.html
  • Marina Luise 25/01/2009 18:55

    @Cody: Doch hoffentlich nicht wegen Sturmschäden? :\
    Wusste nicht, dass dein Opa hier gefallen ist! :( Tut mir leid!
    @Uli: Ja - leider! Hoffen wir dass der grosse Totentanz nicht erneut anhebt!
    @Manfred: C'est la mort! :\
    @Doris: Das ist für mich Dadaismus - der Beginn der Lautgedichte nach dem Ersten Weltkrieg und die jenem nachempfundene (Sprach-)zertrümmerung! - Vielleicht ist es keines von beidem und zeigt nur Spuren eines Wandels - dem Umblâttern einer Seite!
    Danke! :)
  • D.Kaden 25/01/2009 17:45

    Das Ausrufezeichen im Titel erscheint mir als energische
    Anmahnung gegen das Vergessen, die perfekte Umsetzung des Wortes im Bild und Dichterwort vermittelt mir
    Resignation. Wenn man sich auf das Gedicht einlässt, spürt man, wie identisch es mit diesem Bild ist. Ich spüre das Flehen eines Unbekannten, sehe das schüchterne Blatt und die frechen Steinchen ... das Vergessen lauert.
    Mit Erinnerungen leben, muss man lernen ... die Komplexität unserer Zeit verdrängt sie leicht.
    Eine Fachfrage, liebe Kollegin: das Gedicht gehört zu Dadaismus? Ich dachte Expressionismus, da es doch
    noch relativ klar ist :).
    Herzlich - Doris
  • Manfred Kampf 25/01/2009 17:45

    c'est la vie, das blüht wohl den allermeisten, nicht nur den gefallenen! :(
    lg m
  • D.Cemba 25/01/2009 17:00

    ja..
    Wir tanzen auf den Gräbern
    und das immer wieder...
    und das Vergessen kommt viel zu schnell..
    lg.
    Uli
  • CODY EIGEN 25/01/2009 14:19

    Schade das ich das verpasst habe!!!
    Hatte 20 Stunden weder Internet,Telefon noch Fernseher!!!
    Das Bild berührt mich sehr!
    Ich gehe auch oft durch die Reihen der Soldatengräber
    und denke über viele Namen nach!
    Vielleicht,geht in Frankreich ja auch jemand zum Friedhof
    und steht am Grab meines Opas!
    LG CODY