Verzweiflung

Verzweiflung

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Den ganzen Tag hatte er bei bitterer Kälte in der Fußgängerzone ausgeharrt und versucht, mit seiner Klampfe und seinem Gesang das Volk zu unterhalten und ein paar Groschen zu ergattern. Immer wieder mußte er den Standort wechseln, wenn mal wieder die Polizei kam. Viel konnte er nicht einnehmen, denn seine Finger froren fast an den Saiten fest. Da schwor er sich, nie mehr Stahlsaiten aufzuziehen, zumindest nicht im Winter. Und irgend etwas fehlte ihm. Er kramte in den Taschen, fand aber nur die wenigen Habseligkeiten, die er immer mit sich trug. Sein altes Taschenmesser, ein Schnupftuch und den Schlüssel zu seiner Kate und eine halbe Stulle. Aber was fehlt ihm? Er kam nicht drauf und wurde verzweifelt.

Als er sich abends auf den Heimweg machte, brach ein Wintergewitter los und warf Donnerkeile durch die Luft. Dann kam ein Blizzard auf, und der Schnee wollte nicht enden. Doch immer noch fehlte ihm etwas. Was nur?

Da, auf einmal, als er an den kleinen Bahnhof kam, zeigte sich ein wunderbares Nordlicht am Himmel wie ein Fingerzeig des Schicksals. Es erleuchtete auch die Erde, und urplötzlich sah er es, das, was ihm den ganzen Tag gefehlt hatte. Es fiel ihm wie Schuppen von den Augen. Wieso war er nicht draufgekommen? War doch ganz klar, jetzt sah er es zweifelsfrei vor sich:
Eine frische Unterhose!

Entzückt riß er sich die Kleider vom Leib, hüpfte behende über die Gleise, gerade noch vor einem durchbrausenden Güterzug, sprang zum Plakat, riß die Hose heraus und zog sie sich an. Daß Beckham nun nackelig auf dem Bahnsteig stand, war ihm egal.
Ein Glücksgefühl durchströmte ihn, ein wärmender Schauer. Zufrieden legte er sich hin, zog seine alte Decke über sich und schloß selig die Augen ...




Mais gab den Anstoß zu dieser wahren Geschichte mit ihrem heutigen Bild.
Danke.