Villa Kaltehofe im goldenen Oktober

Villa Kaltehofe im goldenen Oktober

Die Villa Kaltehofe, gelegen auf der gleichnamigen Elbinsel, ist eine ehemalige Außenstelle des hygienischen Institutes in Hamburg, gegründet 1892.

Nach dem großen Brand von Hamburg im Jahre 1842 und der damit verbunden Zerstörung der Trinkwasserversorgung Hamburgs aus der Alster, wurde der Aufbau einer neuen Wasserversorgung erforderlich. Nach Entstehung der Elbinsel Kaltehofe durch die Begradigung der Norderelbe in den Jahren 1875 bis 1879, wurde diese als Standort für die Trinkwasserversorgung aus der Elbe heraus bestimmt. Gegen den Rat von Experten wurden aber nur 4 Sedimentbecken gebaut, in dem sich die Schwebstoffe der Elbe absetzen sollten. Aufgrund der fortschreitenden Verschmutzung des Elbwassers durch die Industrialisierung führte 1890 zu dem Beschluss die Anlage zu einer Filtrationsanlage umzubauen, die 1893 fertig gestellt wurde.
Zu spät … im Jahre 1892 brach in Hamburg eine Cholera-Epidemie aus in deren Verlauf etwa 17.000 Menschen erkrankten und ca. 10.000 Menschen ihr Leben ließen.

Diese Epidemie führte im Jahre 1892 zur Gründung des Hygienischen Institut, heute aufgegangen im Institut für Hygiene und Umwelt, die dann nach Fertigstellung der Filtrationsanlage Kalthofe dort in einer Außenstelle die Qualität des Hamburger Trinkwassers ständig überprüfte.

Seit 1964 wird kein Elbwasser mehr für die Trinkwasserversorgung, sondern nur noch Grundwasser verwendet. Im Jahre 1990 wurde die Wasserkunst Kaltehofe endgültig stillgelegt. Fast zwanzig Jahre lag das Areal im Dornröschenschlaf. Es entwickelte sich ein Rückzugsgebiet für bedrohte Pflanzen- und Vogelarten.
Später sollte das Areal zu einem Park für Camping und Freizeit umgestaltet werden, wurde aus Gründen der Schadstoffbelastung und Anwohnerprotesten aber nicht realisiert.

Im Jahre 2009 entwickelte die Stadt Hamburg in Zusammenarbeit mit dem Versorger Hamburg Wasser ein Nutzungskonzept für das Areal als Naturpark, Industriedenkmal und Museum, die Wasserkunst Elbinsel Kaltehofe.

3/4 des Areals ist nicht zugänglich und bleibt der Natur überlassen, ein Naturlehrpfad ist eingerichtet, einige der zahlreichen Schieberhäuschen wurden restauriert und können besichtigt werden. In der Villa Kaltehofe wurden ein Museum, sowie ein Café installiert. Das Museum über Hamburgs zentralisierte Wasserversorgung wurde leider 2019 aufgegeben.

Quellen : https://de.wikipedia.org/wiki/Stiftung_Wasserkunst_Elbinsel_Kaltehofe
Und : https://wasserkunst-hamburg.de/


Aufgenommen mit Panasonic Lumix DMC-FZ48, Oktober 2020
Hansestadt Hamburg, Rothenburgsort, Elbinsel Kaltehofe