Vom Gletscher liegengelassen
... wurden diese Steine wohl, als sich das Eis von der Greina-Hochebene an die Bergflanken zurückzog. Wir stehen hier bei Crap la Crusch 2268m ü.M. Der Pass bildet genau hier die Wasserscheide. Während das Wasser des Baches vor uns in den Rhein und somit in die Nordsee fliesst, gelangt der von hier aus gesehen linke Bachteil an der Flanke ganz links im Bild in die Adria. Geradeaus blicken wir über den Greinapass zum verschneiten Piz Medel (3210m).
Analogaufnahme Dia mit Minolta Dynax 9, AF 28-85/3.5-4.5, Slim-Polfilter. Film Fuji Velvia 100, Scanner Nikon Coolscan 5000ED.
Zur Tour in die Greina:
Lange schon hegte ich die Absicht oder den Wunsch, in die Hochebene der Greina im Vorder-Rheintal zu fahren und die atemberaubende Landschaft zu fotografieren. Oft habe ich mir das Tal mit Hilfe der Landkarte vorzustellen versucht und habe mir Bilder im Internet angesehen.
Ich habe mir die Schwemmebene im schönsten Licht vorgestellt, mir aber immer wieder eingeredet, dass es dann vielleicht nicht so farbenprächtig und grandios sein würde, wenn ich die Gelegenheit zu einer Durchquerung erhielte, oder womöglich könnte es regnen und Nebel oder Wolken die ganze Szenerie einhüllen ...
Nun, am letzten Oktober-Wochenende realsierte ich endlich meinen Wunsch, zusammen mit meinem Bergfreund Alfred und reiste zum Ausgangsort Vrin.
Zu Fuss ging es am Samstag über den Pass Diesrut in die Plaun la Greina, durch das Val Canal hinauf bis unterhalb des Lai Terri und über die Ebene hinüber zur Capanna da Terri (SAC). Hier übernachteten wir im Winterraum und am frühen Sonntag Morgen ging's wieder hoch zum Pass zwischen Piz- und Muot la Greina. Wir querten die Ebene erneut zum Grap la Crusch und bestiegen den Pizzo Corói (2785m ü.M). Wieder unten am Crap la Crusch marschierten wir durch die Plaun la Greina, stiegen zum Pass Diesrut empor und kehrten zurück nach Vrin.
Zwar waren wir am Abend schon ziemlich müde von den zurückgelegten Kilometern und Höhendifferenz, die Schultern schmerzten auch ein wenig vom schweren Rucksack mit Ausrüstung und Verpflegung für 2 Tage, dem Fotostativ, 2 Kameras und 2 Zusatzobjektiven, Beine und Füsse machten sich vom Abstieg auch bemerkbar, doch der Kopf war voll von unvergesslichen Eindrücken und Erinnerungen.
Zum Glück haben sich in den 80-er Jahren so viele Aktivisten gegen das geplante Stauseeprojekt gewehrt, hat man die Greina in die Liste der schützenswerten Sehenswürdigkeiten von nationaler Bedeutung aufgenommen und diese in Mitteleuropa einzigartige Mäanderlandschaft für Berggänger freigehalten!
Weitere aktuelle Aufnahmen aus der Greina:
Vollbild = F11
Stefan Grünig 04/11/2008 14:54
Lieber AdrianDiese Aufnahme hat es mir irgendwie ganz besonders angetan. Der Blick in die Weite mit den schönen Steinen im Vordergrund, einfach traumhaft. Überhaupt ist die ganze Serie ein wahrer Augenschmaus. Die Farben sind total beeindruckend. Wie das hier wohl im Winter aussieht?
Liebi Grüess
Stef
Lukas - LuWi75 01/11/2008 20:26
Mit der vorherrschenden Klimaerwärmung könnte der Titel und das passende Bild leider viel häufiger vorkommen.VG; Lukas
Alfred Kreutz (AK) 01/11/2008 18:32
Alles stimmt: Tiefenschärfe,Vordergrund, Hintergrund, Licht. Einmal mehr: Gott sei Dank ist uns diese Urlandschaft erhalten geblieben und nicht im Stausee versunken. Gruss AlfredDie Mohnblumen 01/11/2008 15:02
Hallo Adrian,ein sehr schönes Landschaftsbild mit interessanten Strukturen. Die Tiefe des Bildes kommt sehr gut rüber.
Schön auch, als Hingucker, die Steine im Vordergrund.
LG K-H