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von den Folgen sinnloser Gier einer Ameise ...

von den Folgen sinnloser Gier einer Ameise ...

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von den Folgen sinnloser Gier einer Ameise ...

An meinem faustgroßen roten Granitstein im Garten hatte ich wieder einmal ein wenig Honig aufgetragen um fotografierenswerte und auch sonstwie hungrige Insekten anzulocken. An diesem heißen Nachmittag schmolz der sonst eher zähflüssige Honig, und es begann, eine Spur Honig am Stein herunterzulaufen, die sich unterhalb des Steines als Tropfen sammelte. Während andere Ameisen, die des Weges kamen, ihren Mund- und Zangenapparat in den Tropfen steckten um Honig aufzunehmen, war mir diese kleine besonders gierige Ameise schon seit einer ganzen Zeit aufgefallen. Sie hatte versucht, am Honigtropfen seitlich mit ihrem ganzen Körper heraufzukettern. Dann musste sie allerdings die klebrige Erfahrung machen, dass Honig klebrig ist und man, jedenfalls als Ameise, mit den sechs Beinchen in dieser fasziniered klebrig-süßen Substanz versinken kann. Für die Ameisenbeinmuskulatur erwies sich der sonnengeweichte Honig übrigens immer noch als extrem zähflüssig. Es ist eben alles noch ziemlich relativ im Leben, sogar in der Sonnenhitze verflüssigter Honig.
Während es sonst nicht einfach ist, ein vergrößerungsintensives Macro einer kribbligen Ameise zu erstellen, war ich ziemlich zufrieden, dass sich dieses Individuum selbst im Schärfebereich fixiert hatte und mir ein Arbeiten in Ruhe ermöglichte ...
Als ich als Verursacher dieses inzwischen lebensgefährlich zu werdenden klebrigen Abenteuers bemerkte, dass das gierige winzige Tier keine Chance hatte, dort aus eigenr Kraft wieder herauszukommen, unterstützte ich sie mit einem winzigen Stöcklein, mit dem ich sie, leider nicht restlos aus den größeren Honigmengen ihres Tropfens befreien konnte. Wollte um jeden Preis vermeiden, dass anschließend wie die Mücke im Bernstein ein zurückgebliebenes Ameisenbein oder gar ein ganzes Körpersegment zu bewundern gewesen wäre ... . Wenn ich über die feinmotorischen Kompetenzen eines Uhrmachers verfügen würde, wäre der Winzling möglicherweise noch besser befreit worden. Inzwischen hatte sich bei mir ein schlechtes Gewissen entwickelt, dass ich mit meiner Macroaktion dieses süße Mitlebewesen in eine derart lebensgefährliche Situation gebracht hatte. Andererseits, war es nicht ihre eigene Gier gewesen? Hätte sie nicht auch wie die anderen diese honigsüße Gabe sicher auf meiner Steinplatte stehend zu sich nehmen können ? Ich tröstete mich mit der Vorstellung, dass sie als süße Heldin in ihren Ameisenstaat zurückgebracht werden könne um von ihren Mitameisen dankbar wieder saubergeschleckt zu werden. Aber ... erkennen sich Ameisen eines Staates nicht an ihrem staatenspezifischen Geruch ? Der wäre ja nun von guten Honig überlagert ... Oder verwechsele ich hier etwas mit Rattenpopulationen ?
Ich wünsche dir, kleine Ameise, das Allerbeste. Geschmeckt hat es gewiss.

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Section
Dossier Tiere: Macros & Co
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Publiée
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Exif

APN NIKON D7000
Objectif ---
Ouverture 16
Temps de pose 1/60
Focale 105.0 mm
ISO 320