Retour à la liste
. . . von wats, wais & woks [1 ]: [ein-]blick in wat benja . . .

. . . von wats, wais & woks [1 ]: [ein-]blick in wat benja . . .

Sabine Kuhn


Premium (Pro), Herne

. . . von wats, wais & woks [1 ]: [ein-]blick in wat benja . . .

. . . heißt korrekt Wat Benchamabophit Dusitvanaram
und ist der Auftakt unserer individuellen Photo-Serie über Thailand –
das Land des Lächelns mit der großen Stadt der Engel.
Hier haben Jochen & ich im Mai/Juni 2006 unsere „Hochzeitsreise” verbracht. 17 erlebnisreiche Tage und Nächte in einer (für mich) „wundersamen fremden Welt“ mit Kontrasten, wie ich sie bislang nie vor Augen hatte.

Alle Photos sind mit zwei Canon Cams und diversen Objektiven digital gefertigt. Größere Bildbearbeitungen werden nicht vorgenommen. Bei gezieltem Informationsbedarf teilen wir gerne die Exif-Daten per Fotomail mit. Auf Copyright-Hinweise in Bildern wird verzichtet mit der Bitte das Urheberrecht zu wahren.

Versteh einer die Thai-Schrift: verschiedene Schreibweisen für ein und dasselbe sind nichts Ungewöhnliches. Sollten sich in Bildbeschreibungen sachliche Fehler „einschleichen“, so bitten wir um eine Nachricht – nobody is perfect ;-))
DANKE.


HISTORIE:
Bangkok wurde 1782 von König Rama I. im Deltagebiet des Flusses Chao Phraya als Hauptstadt aus einem Fischerdorf errichtet. Die im 19. Jahrhundert als „Venedig des Ostens“ bezeichnete Metropole trägt nach ihrem Begründer den längsten Ortsnamen der Welt: „die große Stadt der Engel, die höchste Stätte göttlicher Edelsteine, das große und unbesiegbare Land und Königreich, die königliche und wunderbare Hauptstadt der neun unschätzbaren Edelsteine, der königliche Palast, die göttliche Herberge der reinkarnierten Geister“.
Heute leben hier mehr als sechs Millionen Menschen, das Leben pulsiert tags und nachts, Temperaturen über 30 Grad Celsius bei hoher Luftfeuchte (beginnender Monsum), mehr als zwei Millionen Autos und unzählbare motorisierte Zwei- und Dreiräder (Tuk Tuks) ließen bei mir das Gefühl aufkommen, inmitten eines „Hexenkessels“ zu sein. Doch es bedurfte stets nur weniger Schritte, sich dieser Hektik durch den Eintritt in ein Wat zu entziehen.

WAT (Thai) = Tempel, in denen Buddha verehrt wird, ebenso aber auch die Bezeichnung für ein Mönchskloster, einen dörflichen Versammlungsort und auch eine Schule (traditionell). Bedeutende Wats werden auch als „pra that“ oder „wat mahathat“ bezeichnet. Mehr als 95 Prozent der Thais bekennen sich zum Buddhismus, der auch im Alltagsleben eine wichtige Rolle spielt. Die Glaubensstätten werden regelmäßig zu Fürbitten und Opfergaben aufgesucht und sind Orte inniger Verehrung, der Stille, der Einkehr und des Gebets. Landesweit wird die Zahl der Tempelanlagen auf ca. 18.000 geschätzt, rund 400 davon stehen allein in der Bangkok.

Traditionell tritt fast jeder männliche Thai, hingegen nur wenige Frauen, einmal im Leben für mehrere Wochen (ehemals mindestens für 3 Monate) in ein Kloster ein. Dort widmet er sich der Meditation, religiöser Praxis und lernt, sich den Regeln der Mönchs- (oder Nonnen-)gemeinschaft zu unterstellen. Rund ein Drittel der männlichen Jugendlichen zwischen 12 und 18 /20 Jahren lebt für ein bis sechs Jahre als Novizen im Tempel (dort wird auch allgemeine Bildung vermittelt). Und berufstätige Männer genießen bis heute das Privileg, einen Urlaubsanspruch einmal im Leben für diesen Zweck in Anspruch zu nehmen. Dies geschieht häufig vor einer Lebenswende, zum Beispiel der Heirat.

WAI = die thailändische Begrüßungsgeste, bei der die beiden Handflächen in fließender Bewegung unter dem Kinn wie beim Beten zusammengeführt und der Kopf gesenkt wird. Je höher gestellt die zu begrüßende Person ist (sozialer Status), umso tiefer die Verneigung. Diese Geste kann auch eine Entschuldigung, einen Dank oder eine Bitte ausdrücken. Bei Unsicherheit, ob diese Geste als Erwiderung eines Grußes angebracht ist (ohne sich lächerlich zu machen), reicht es jedoch meistens aus, den Kopf freundlich zu senken und zu lächeln. Denn mit einem Lächeln liegt man/frau in Thailand immer richtig.

WOK = Kochgerät (hohe Pfanne). Ich sehe dieses Wort als ein Synonym für die unzähligen Suppenküchen, die es fast an jeder Straßenecke unter freiem Himmel gibt. Hier zaubern zumeist Frauen die leckersten Köstlichkeiten wie am heimischer Herd und schon für 25 bis 30 Baht (rd. 50 bis 60 Cent) gibt es eine komplette sättigende Mahlzeit.

ZUM BILD:
Es entstand morgens im Wat Benchamabophit Dusitvanaram (Wat Benja/Marmortempel), „Tempel des fünften Königs“, durch eines der geöffneten Glasfenster. Erbaut 1901 unter König Chulalongkorn Rama V., zählt dieser neuere Tempel zu den beliebtesten in Bangkok. Die Außenwandverkleidungen und Front-Skulpturen sind aus echtem Carrara-Marmor (aus Italien importiert). Dort wurden auch die sehenswerten Glasfenster produziert, die Rama V. bei seiner Europareise 1897 von ihrer Machart her begeistert hatten, wobei hierfür eine thailändischen Motivgebung erfolgte. Die zentrale Buddhastatue ist eine Kopie des berühmten Phra Puttha Jinnaraj, und das auf ausdrücklichen Wunsch des Königs. Im Wandelgang des Hofes findet sich eine viel gerühmte buddhistische Ikonographie aus 52 verschiedenen, handwerklich meisterlich ausgearbeiteten Bronzebuddhas im indischen, chinesischen, japanischen und tibetanischen Stil, die in beeindruckender Weise den Betrachter durch die Epochen führt.

In seiner 42-jährigen Regentschaft legte „der Reformkönig“ Rama V. den Grundstein für das moderne, demokratisch geprägte Thailand. Posthum gaben ihm die Thailänder den Ehrennamen Piya Maharaj – „geliebter großer König“ – und gedenken ihm alljährlich am 23. Oktober mit einem Feiertag und Opfergaben. Im Marmorsockel des Phra Puttha Jinnaraj (in der Halle) ist die Asche des verstorbenen Königs beigesetzt.

Diese Song Phanuat Halle stand ursprünglich im königlichen Palast. Sie diente König Chulalongkorn als Unterkunft während seiner Zeit als Bhikkhu (buddhistischer Mönch). Diese Halle wurde hier im Wat Benchamabophit wiederaufgebaut und ist nun das Kuti des Abtes. Die Innenwände sind mit Wandmalereien geschmückt und mehrere Gebrauchsgegenstände des Königs sind hier ausgestellt.

Und heute? Alle Könige der seit dem Ende des 18. Jahrhunderts bis in die heutige Zeit regierenden Chakri-Dynastie wählten den Namen „Rama“. Es ist der Name eines Avatara („Inkarnation“) des Hindugottes Vishnu und ist ein deutlicher Hinweis auf das Gottkönigtum des Monarchen. Zurzeit sehen viele Thailänder im König beides: ihren fürsorglichen Vater (als seine Untertanen) und den Ehrfurcht gebietenden Gottkönig. Wenngleich die absolute Macht der Monarchie seit der Einführung ihrer konstitutionellen Form 1932 via legem geändert wurde, zeigt sich, dass ihr tatsächlicher Einfluss und ihre Bedeutung bis heute ungebrochen sind.
Denn die herzliche Verehrung und aufrichtige Ehrfurcht, die König Bhumipol (Rama IX.) entgegen gebracht wird, seit 60 Jahren Chakri von Thailand, ist überall im Land zum Greifen nah: kein öffentliches Gebäude, kein Hotel, kein Restaurant, kein (Markt-)Geschäft und auch kein privater Haushalt, in dem nicht Bilder des Königs und seiner Familie zu sehen sind. Rama IX. ist tiefgläubiger Buddhist und zog selber eine Zeitlang mit Mönchsgewand und Reisschale durch die Straßen. Durch sein großes Ansehen erweist er dem Buddhismus in Thailand unschätzbare Dienste. Und es heißt, dass ihm „Wat Benja“ besonders am Herzen liegt.

- Quellenangaben folgen -

Commentaire 3

La photo ne se trouve pas dans la discussion. De ce fait elle ne peut pas être commentée .