Wacholderdrossel-Nachdenklichkeit
Normalerweise halten sich Wacholderdrosseln in größeren Gruppen auf und reagieren recht schreckhaft auf Störungen. Im freien Feld ist es mir auch aus dem Auto heraus noch nie gelungen, vernünftige Bilder von ihnen zu machen – in/unter Obstbäumen hat es aber schon manches Mal geklappt. Beim Rebhuhn-Fotografieren im Hessischen Ried fiel mir etwas abseits eine Wacholderdrossel-Gruppe auf, die entlang eines Ackers nach Fressbarem pickte. Natürlich hatte ich nicht erwartet, dass die Vögel sitzen bleiben, sobald ich auf dem Weg an ihnen vorbeigehe. So war es dann auch. Fast. Zwei der fast fünfzig Drosseln flogen nur kurz auf und setzten sich gleich wieder, eine ganz in meiner Nähe. Man hätte fast den Eindruck haben können, als schaute sie mich erwartungsvoll bis neugierig an. Theoretisch wäre ich wohl nie auf die Idee gekommen, zu Fuß mit einem schweren 500er aus der Hand und ohne jegliche Tarnung Wacholderdrosseln zu fotografieren. Aber erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. So verbrachte ich eine halbe Stunde bei dem schönen Wintergast und konnte etliche Fotos in der Abendsonne machen. Warum der Vogel sich entgegen der Gewohnheiten seiner Artgenossen so wenig scheu verhielt, kann ich nicht sagen. Bei diesem Foto hier wirkt die Drossel ziemlich nachdenklich – wie gerne würde ich manchmal die Gedanken der Tiere besser lesen können ; + )
http://de.wikipedia.org/wiki/Wacholderdrossel
Nikon D300, Nikkor AF S 4/500 VR, Blende 6.3 bei 1/2500stel Sekunden, ISO 640, Belichtungskorrektur minus 0.7, Bildstabilisator eingeschaltet, aus der Hand, 60 % Ausschnitt.
Fabienne Muriset 01/02/2010 22:36
Die hat dich getestet ;-)Ich begegne auch hin und wieder einzelnen, wenig scheuen Exemplaren. Sie verschwinden aber immer just in dem Moment, wo ich die Kamera auf sie richte.
Eine schöne Serie ist dir da gelungen.
Grüsslis
Fabienne