Wachrobbe
Ich nehme hier mal den Gedanken vom Motiv "Pelzrolle (Weiß) auf.
Wie gesagt; circa 30 Meter Abstand zu dem Robben wurden erbeten. (Wie schon erwähnt, es war nicht immer möglich)
Bitte entschuldigt den etwas längeren Text. Ich hab mich an dem Tag ziemlich aufgeregt,
Was hat sich in den letzten Jahren so alles getan auf Helgoland. Ich habe noch nie soviele begeisterte Fotographen mit Stativen und sehr großen Teles durch die Gassen dort laufen sehen. Fand ich super. Warum man allerdings mit so riesigen Brennweiten oft bis auf 5 Meter an die Tiere heranmußte, hat sich mir nicht erschlossen. Nicht verkehrt verstehen. Ich bin echt keine militante Naturschützerin. Aber ich gebe mir schon Mühe, wildlebende Tiere nicht unnötig auf den Pelz zu rücken. Das abgebildete Szene war irgendwie noch komisch, weil die Ausrüstung in etwa 10 Meter zum Robbenjungtier mit Mutter stehen gelassen wurden, Es hat sich ein wenig gerächt, als ein männliches Tier an Land gegangen ist.
Eine Art Jagdszene - ein anderes mehr passendes Wort spare ich mir - hat sich dann auf der Südseite der Düne abgespielt, Hier endet die Landebahn. Sanft beendet durch einen Dünenhalbkreis. Und in den hatte sich wiederum ein Muttertier mit Jungtier zurückgezogen. Minimum 5 sehr professionell ausgerüstete Photographen haben sich im Halbkreis um die Tier gruppiert, so daß eine Flucht nicht mehr möglich war. Einige sind die Dünung hochgestürmt. Die Tiere haben das nicht so lustig gefunden.
Warum schreibe ich das so ausführlich? Weil ich mich anlässlich einer Diskussion im Galerievoting daran erinnert habe, daß ein wirklich ausgezeichnetes Eulenbild (nein, nicht meins) abschlägig beurteilt wurde, weil es im Zoo geschossen wurde. Und wenn das hier die Art und Weise ist wie anerkannte Tierbilder entstehen sollen, dann bin ich etwas ratlos.
(Persönlichkeitsrechte werden hier eher nicht verletzt. Das Wetter hat zur Vermumung gezwungen)
Ach ja, wir sind den Weg hinter der Dünung zum Strand entlang gegangen)
Leonhard Brünenberg 03/08/2019 18:43
.....kann deinen Text gut nachvollziehen und nur zustimmen und dein Foto dokumentiert alles eindringlich.Gruß Leonhard
Sandra Schmidli 08/02/2011 16:40
War das letzte Jahr zum ersten Mal auf Helgoland!Es verleitet schon zum Näher gehen als man sollte.
Du hast es wirklich gut beschrieben. Hat mir schon zu Denken gegeben! Manchmal vergisst man das zuerst das wohl der Tiere kommt und dann der Fotograf!
Herzlichen Dank!
Grüessli Sandra
Sand123 30/01/2011 14:34
Ich bin volkommen deiner Meinung.Ich fahre jetzt schon einige Jahre nach Helgoland, ein bisschen habe ich das Gefühl, dass die Fotografiererei auf der Düne stark zugenommen hat und viele Leute da sind die zwanghaft, auf Teufel komm raus, ein top Robbenfoto wollen und sich deshalb sehr stark an die Tiere annähern.
Dazu muss ich auch sagen, dass man die Annäherung nicht immmer wirklich vermeiden kann, da sich selbst bei einem Spaziergang die Wege der Robben und Menschen häufig kreuzen. ich versuche dann woanders herzulaufen oder drehe um.
Noch ein Vorschlag:
Wie wäre es, wenn jeder, der auf der Düne aktiv fotografiert einfach mal eine Robbenpatenschaft übernimmt. Dies ist gar nicht teuer und der Verein Jordsand freut sich bestimmt darüber.
Ich bin Robbenpate und ganz stolz auf mein Patenkind 'Anne'. Da werden auch noch welche folgen...
Schöne Grüße,
auch an den Verein Jordsand (tolle Arbeit)
Sebastian
Claudia Kirchner 26/01/2011 16:18
Ich schreib da mal einfach nur:*****
VLG,
Claudia
Christoph Schrenk 23/01/2011 10:13
Ja das was du beschreibst ist nicht mehr lustig und kann ich nicht verstehen wenn ich solche Objektive ja mithabe und nicht gerade ne Pocketkamera in der Hand halt. ich habe auch schon oft auf manches gutes foto verzichtet wenn es zu Nahe bzw zu störend für die tiere halt war.Kann ich voll verstehen und bei dem Foto oben wäre es toll gewesen wenn gleich mal die Kamera mit planiert wäre dort von dem Wesen dort halt.
Na ja manche Menschen sind dumm leider nur noch und habe ich bei Schlittenhundrennen schon oft erlebt auch.
lg
Chris
fotographer 12/01/2011 17:02
Eine gute Dokumentation mit der zu erwartenden Diskussion.Gruss dieter
Vivian Patricia 12/01/2011 6:38
;-)))))Conipa 09/01/2011 20:17
Danke schön:)Ich will nicht als Moralapostel erscheinen. Man steht da sehr viel schneller "neben" so einem Tierchen als man denkt.
Ich hab da jetzt schon die ein oder andere Mail bekommen. Ich werde mich dazu nicht weiter äußern. Ich weiß, was ich gesehen habe. Und ich war da nicht alleine.
Ich habe einen großen Respekt vor der Mühe, die Tierfotographie macht. Ich werde da nie so gut sein. Und ich genieße diese Bilder sehr. Was ich sagen will: mit einem Tele hat man technischen Spielraum, was Entfernung anbelangt.
Conny
Andreas E.S. 09/01/2011 18:45
Danke Cony, für den ausführlichen Bericht und deinen Kommentar.Leider habe wir hier keine Ranger wie in den USA, die ein ganz anderes Vorgehen und einen ganz anderen Respekt bei den undisziplinierten "Naturfreunden" haben. Wenn man selber um Rücksicht für die Tiere bittet wird am angemozzt, so wie es mir schon einige Male passiert ist. Ich weiß auch keine Lösung, denn Unbelehrbare gibt es da immer wieder.
VG Andreas
Lobo23 09/01/2011 15:22
Ich finde deine Gedanken zu dieser unverständlichen Haltung einiger rücksichtsloser Fotografen mehr als bedenkenswert, und danke dir für die Ausführlichkeit des Textes.Leider wird er niemals Einzug auf die Startseite der FC erlangen....
Dein Foto ist in seiner Ehrlichkeit beeindruckend und deprimierend zugleich, und es zeigt hier überdeutlich, wie weit einige Artgenossen bereit sind, für ein "spektaküläres" Bild gehen.
Danke für die aufgewendete Zeit, vielleicht wird es einige zur Umkehr bewegen.
LG. Lobo23
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Omar Wolocha 09/01/2011 12:15
... da ist ja eine heisse Diskussion entstanden,,kann ich gut verstehen, geht ja auch uns alle an,
deine Doku-Reihe find ich sehr gut
und informativ,
lg Omar
100 Jahre GerhARTd 09/01/2011 11:46
hallo conny,ich seh das genauso wie du,die tiere haben ja nirgendwo mehr ihre ruhe,wenn ich abends manchmal im wald bin kann man überall die doofen jäger lauern sehen...da ist es wenigstens gut wenn die fotografen sie in ruhe lassen...tolles foto,was du hier zeigst!Markus 4 09/01/2011 10:47
ein aufrüttelndes Bild zu einem nachdenklich stimmenden TextVG Markus
MJansen 09/01/2011 0:21
Ich halte es wie Andreas. Deine Bilder sind klasse und zeigen, was für Aufnahmen möglich sind, ohne die Tiere zu stressen. Schade, dass viele Fotografen den Sinn der Tierfotografie noch nicht verstanden haben: Tiere in natürlicher Umgebung mit ihrem natürlichem Verhalten zu zeigen. Davon kann keine Rede mehr sein, wenn man das Tier erst einkesseln muss. Zum Voting braucht man wirklich nichts mehr zu sagen, die geläufigen Kommentare unter den Votingvorschlägen sprechen ja für sich...LG
Martin
Andreas Boeckh 08/01/2011 23:00
Bild und Text sind beeindruckend. Und zum Voting in der Galerie fällt mir sowieso nicht mehr ein.Gruß
Andreas