Wächter der Stille
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Ich liebe diese Stunde, die anders ist, kommt und geht. Nein, nicht die Stunde, diesen Augenblick liebe ich, der so still ist. Diesen Anfangs-Augenblick, diese Initiale der Stille, diesen ersten Stern, diesen Anfang. Dieses Etwas in mir, das aufsteht, wie junge Mädchen aufstehn in ihrer weißen Mansarde...
Diese Nacht liebe ich. Nein, nicht diese Nacht, diesen Nachtanfang, diese eine lange Anfangszeile der Nacht, die ich nicht lesen werde, weil sie kein Buch für Anfänger ist. Diesen Augenblick liebe ich, der nun vorüber ist und von dem ich, da er verging, fühlte, daß er erst sein wird.
Rainer Maria Rilke
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kurt zaiser 12/01/2017 16:09
ebenfalls sehr gelungen !Kurt
Ranunkelchen 11/01/2017 23:29
Die Kringel der Wächter... sie spielen mit der Stille. Und das hast Du gut erkannt, diesen besonderen Einblick in das Gegebene. Ich mag es sehr! Deine Bearbeitung unterstreicht Dein besonderes Gefühl, welches Du hier empfindest. Es kommt an bei mir und ich mag es.Anette Z. 09/01/2017 21:24
Ich glaube, ich sehe das Besondere dieses Augenblicks. Er liegt in all den Schneekristallen. So zart und vergänglich. Eine Berührung wird sie zerstören. Selbst wenn die berührende Hand zart genug ist, um sie nicht zu zerbrechen. Sie werden schmelzen.Der Zaun scheint viele dieser Augenblicke aneinander zu reihen. Die zarten, besonderen und die gewöhnlichen. Jede Spitze ist einer.
Mich stören an der Verbindung zwischen Augenblick und Bild zwei Sachen:
1. Die „besonderen Augenblicke“ in Form der längeren Spitzen sind alle gleich.
2. Nach vorne ist auf der linken Bildseite ziemlich viel Platz. Da fehlt optisch eine weitere Spitze. Vielleicht als Anschnitt am Bildrand? In Verbindung mit dem Text wirkt es, als wären da keine speziellen Augenblicke mehr.
Trotzdem ist es ein tolles Bild gerade zusammen mit dem Gedicht. Wie ein abstrakter Zeitstrahl. Die Unschärfe, die die Gegenwart heraus hebt, passt dazu. Die etwas verrauschte Bearbeitung in S/W auch.
Ein wenig dunkel, würde ich sagen…
Technisch habe ich ein Problem mit dem Himmel direkt hinter der scharfen Spitze. Weil genau da hell und dunkel aufeinander treffen. Irgendwie stört das.
Gruß, Anette
Rolf Paul Fütterer 09/01/2017 18:38
Stille liegt in des kalten Winters grau,doch hier und da auch Schönes, wenn ich das Bild anschau.
Sinnliches in Bild und Text und das Grau verliert das Langweilige
und der Moment wird geadelt. Er berührt und bleibt im Herz.
LG Rolf
Wolf. 09/01/2017 17:44
schöner text zu depressivem bild.hätte rilke nicht etwas mehr wärme verdient????
fragt
der wintermüde wolf
Prost Marlies 08/01/2017 22:18
Text und Foto zusammen sind etwas für die Seele!LG Marlies
rschaefer 08/01/2017 22:01
Hach....LG rebecca
ingeborg m. 08/01/2017 19:25
welch wunderbare Kombination aus Text und Bild.LG Ingeborg
a n d u c i 08/01/2017 19:09
fein mit den eiskristallen, sie geben dem bild etwas anrührendes.lg, andrea
manchmal_lyrik 08/01/2017 19:04
sehr schön so.lg wolfgang
Katja Calendula 08/01/2017 18:43
....wunderschöne Worte zum stillen, und dennoch,emotionalem Bilde.....LG KatjaCriWa 08/01/2017 18:32
Gewaltig: in Wort und Bild.Klasse !
LG,
Chris
M.Anderson 08/01/2017 17:16
unheimliche Dichte; sehr schönKoralie 08/01/2017 16:26
Ganz wunderbar, deine Bea hier gefällt mir besonders gut.Die Körnung und die Tonung finde ich prima
LG Kora
† Rike Gr. 08/01/2017 16:04
eine einfühlsame Aufnahme.. und hier trifft das Bild genau den Text...das ist Poesie...Lieben Gruß und einen schönen Sonntag noch..
Rike