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wald - I


...und ich möchte sie, so gut ich es kann, bitten,...geduld zu haben gegen alles ungelöste in ihrem herzen und zu versuchen, die fragen selbst liebzuhaben wie verschlossene stuben und wie bücher, die in einer sehr fremden sprache geschrieben sind. forschen sie jetzt nicht nach den antworten, die ihnen nicht gegeben werden können, weil sie sie nicht leben könnten. und es handelt sich darum, alles zu leben. leben sie jetzt die fragen. vielleicht leben sie dann allmählich, ohne es zu merken, eines fernen tages in die antwort hinein.

(rainer maria rilke: "briefe an einen jungen dichter")



wald - II
wald - II
I ANITA I

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