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sharie


Premium (World), Hagen

Walter

Walter ist ein vergleichsweise ruhiger und sensibler Orang-Utan-Mann, der nur selten Imponierverhalten zeigt. Mit etwas Glück kann man dann die sogenannten "Long calls" hören, mit denen erwachsene Orang-Utan-Männer auch im natürlichen Lebensraum ihr Revier markieren.
An den großen Backenwülsten ist der Orang Utan-Mann leicht von den Weibchen zu unterscheiden.
Im Jahr 2006 kam Walter nach Dortmund. Dass er sich hier so gut eingelebt hat, ist alles andere als eine Selbstverständlichkeit und nur der großen Sorgfalt und vorausschauenden Planung der Zooverantwortlichen zu verdanken. Denn eigentlich sollte Walter in einem schwedischen Zoo Chef einer Orang-Utan-Gruppe werden. Daher zog Walter im Alter von 12 Jahren von Leipzig nach Schweden um. Dort plagte den ruhigen Orang-Utan-Mann jedoch großes Heimweh. Er verweigerte jegliche Nahrungsaufnahme, saß meist verstört in einer Ecke und magerte stark ab. Da keine Besserung in Sicht war, wurde er bereits nach einer Woche Schweden-Aufenthalt zurück nach Leipzig gebracht. In der vertrauten Umgebung erholte er sich schnell und blieb zunächst fünf weitere Jahre im Zoo Leipzig, bis man einen neuen Umsiedelungs-Versuch wagte. Um dem schüchternen Orang-Utan-Mann diesmal die Eingewöhnung in der Fremde zu erleichtern, sollte ihn ein befreundetes Orang-Utan-Weibchen begleiten. Das Weibchen der Wahl war Toba, die in der Zwischenzeit Walters drittes Kind Tao zur Welt gebracht hatte. So zog am 2. Februar 2006 die komplette Kleinfamilie bestehend aus Walter, Toba und Tao in den Zoo Dortmund um. Der Plan war ein voller Erfolg. Walter lebte sich schnell ein und nur zwei Jahre später wurde er erneut Vater. Eirina, so der Name des kleinen Orang Utan-Babys, war der erste Orang-Utan-Nachwuchs im Zoo Dortmund nach über 10 Jahren.
Walters Frau Toba mit dem gemeinsamen Jungtier Eirina.
Auch mit den übrigen Orang-Utans der Gruppe sowie seinen Tierpflegern versteht sich Walter gut. Viel Zeit verbringt der 75 kg schwere Orang-Utan-Mann mit der Nahrungsaufnahme. Einen 10-Litereimer voll frischem Obst und Gemüse frisst er pro Tag, wobei er die süßen, orangefarbenen Früchte des Kakibaumes besonders gerne mag. Damit ihm im Zoo keine Langeweile aufkommt, verpacken die Tierpfleger das Futter in Pappkartons oder verstecken es in Schüttelhölzern, so dass Walter und die anderen Orang-Utans sich das Futter erarbeiten müssen.
Vor dem Schlafengehen baut sich Walter jeden Abend aufs neue ein Schlafnest, das er gerne in einer schwarzen Tonne anlegt. In diesem verschläft er die ganze Nacht, bis er sich am nächsten Morgen wieder auf die Suche nach süßen Kakis macht.
Quelle: Homepage des Zoos Dortmund

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