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Warten auf den Startschuß mit 41 1150

Warten auf den Startschuß mit 41 1150

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Warten auf den Startschuß mit 41 1150

Winter 1981 zwei Tage vor dem Weihnachtsfest wollen sich die beiden vorn auf der Lok ein zusätzliches Weihnachtsgeschenk gönnen. Alles im und um Bf. Saalfeld ist recht ruhig doch das wird sich in handumdrehen ändern.
Friedlich dampfen links im Bw noch eine 01.5 und eine 44er Öl vor sich hin. Hoffen darauf das nicht eingefriert bis zu ihren nächsten Einsatzen.

Wir aber haben heute eine 41er, faßt neu aus den Raw Meiningen am 24. November eingetroffen. Eine BR die nun wieder nach langer Abwesenheit im Bw Saalfeld beheimatet wurde.
Wenn die Rede auf eine 41er kommt funkeln nicht nur bei den Fans die Augen. Hierbei handelt es sich um Maschinen mit einen unbeschreiblichen Sound. Unüberhörbar weit hin, zumal wenn der richtige Mann am Regler steht.
Am Zugharken hängt Lrv D 501 der zum abstellen über die Rampe nach Könitz gebracht werden soll.
Die Bremse ist in Ordnung wie der Wagenmeister es mir mitteilte, den Lokdienstzettel ausgefüllt wie es sich gehört. Unser Rotkäppchen meldete bereits die Fuhre beim Fahrdienstleiter fertig. Alles für eine unvergeßliche Fahrt war getan.
Lok und Personal standen bereit in den Startlöschern, leicht gelblichen Qualm drängt sich aus dem Schornstein. Alle Luftklappen sind noch geschlossen. Zu sehen, die Fahrstaße liegt schon, der Fahrdienstleiter ist im Begriff das Signal von Hf 0 auf freie Fahrt Hf 2 zu bringen. Damit wird die Anspannung der Lok und des Personal mit einen Schlag aufgelöst.
Dies ist der Startschuß für unsere Aufführung – Dampfzug in der Landschaft, am Berg mit schwer arbeitender 41 1150.

Glücklicherweise hat die Lok überlebt, nicht nur an den Tag, in Nördlingen wo ich sie abermals fahren konnte. Dank den Leuten die sich um sie kümmern, ihnen sei dies Denkmal von mir gesetzt.

Es grüßt Ralf


Commentaire 12

  • Hartmut Wohlfarth 21/11/2010 11:11

    Ach Ralf was machst Du wieder mit mir lach :-)) !!
    Das ist ja der Helle Wahnsinn die Aufnahme.
    Die 11 50 sagt mir auch noch was war ja Täglich in Saalfeld.
    Dann noch so eine Fantastische Aufnahme mit Spieglung vom Bahnhof Saalfeld mit einer Klasse Perspektive. Ja das waren auch für mich oft Harte Monate auf dem Stellwerk da war man oft Froh wenn die Schicht rum war und nicht´s Eingefrohren war und ist ....!!
    VG Hartmut
  • Ritschie Keim 10/12/2007 23:02

    Ein super Bild und eine schöne Doku.
    Danke Ralf für Deine Anmerkung zu meinem Bild und freue mich das Dir deine 41 1150 immer noch ins schwärmen bringt,von Deinem Enkel ganz zu schweigen. Mich freut auch noch ganz besonders das ich Dich als Lokführer dieser schönen Lok über die FC kennenlernen konnte.....klasse.
    Vg
    Ritschie
  • Matthias Geist 10/10/2006 8:00

    Schön, die Saalebahn in der Zeit mal aus der Perspektive eines Lokführers zu sehen. War selber zu der Zeit nur als Schüler mit dem Moped dort unterwegs, aber auch bei jedem Wetter...;-)
    Gruß
    Matthias
  • Sven Jünger 27/08/2006 20:01

    *gänsehaut*

    Hallo Ralf! Du hast ein tolles Bild mit einem wahrhaft poetischen Text umschrieben. Die Poesie wird sicher nur jemand verstehen, der die Baureihe 41 und den zugehörigen Sound kennt und zu schätzen weiß...

    Ich höre im Geiste das Formsignal klappern, das "Rotkäppchen pfeifen" und dann donnert die 41er los... *schwelg*

    Im Bild an sich ist wie ich finde die Spiegelung der Signale im Fst-Fenster das Tüpfelchen auf dem "i".

    Klasse!

    Gruß Sven
  • † Rothauge 26/08/2006 17:21

    Die detailreiche und interessante Bildunterschrift und die Anmerkungen tun das ihre. Meine Erinnerung an die 41er ist die, daß wir jeden Sonntag abend mit Diesel bespannt nach Gera in die Lehre gefahren sind. Auf dem Nebengleis, glaube Bstg. 4 stand meist eine 41er mit einem Personenzug Richtung Camburg zu Abfahrt bereit; 20 Uhr 20 fuhr unser Zug Richtung Gera, 20 Uhr 14 der P Richtung Saalebahn. Wenn ich mich nicht irre, sollte die 1150 damals noch dabei gewesen sein. Aber das weiß ich nicht mehr genau. Was ich noch glaube zu wissen, ist, daß wir 22:55 in Gera ankamen.

    GM
  • Thomas Reitzel 26/08/2006 11:55

    @Erich: Danke nochmal für das Kompliment! Und Du hast absolut recht, mal einen solchen Hinweis anzubringen. Allzu leicht wird auf das Lokpersonal geschimpft, wenn es sich vermeintlich nicht fotgrafiergerecht verhält.
    Mir als Eisenbahner sind solche Dinge allerdings schon geläufig, und wenn ich Umstehende schimpfen höre über dies und jenes, das mir so nicht gerechtfertigt erscheint, versuche ich das auch richtigzustellen. Meist ist dann auch das Verständnis da, wenn man eine Situation erklären kann.
  • Thomas Reitzel 25/08/2006 19:51

    Leute, macht Euch nix aus meiner euphorischen Schilderung! Die Abläufe sind zwar die gleichen, jedoch die Reihenfolge ist nicht immer dieselbe. Daß auf Weichenstraßen nicht gesandet werden darf, ist klar. Klar auch, daß der Heizer erst später anfängt zu schippen - okay, das gehört hier nicht ganz hin.
    Trotzdem hat es Spaß gemacht, sich mal zu einer solchen Schilderung hinreißen zu lassen!
    LG Tom
  • Ralf Göhl 25/08/2006 18:23

    Lieber Erich,
    danke für Deine Zeilen zum Foto.

    Gleich vornweg muß ich Dir sagen hole mal die Brille, dass Lf 4 ist mit 60km/h ausgezeichnet.
    Auf das Hf 2 darf ich im anschließenden Weichenbereich nur 40 Km/h fahren. Wie geschrieben für mich nicht von Bedeutung weil ich sie so wie so nicht erreiche.
    Der tobende Orkan entwickelt sich erst langsam, bis hinter die Brücke muß ich den Regler bei Laune halten. Erst dann wird er vor geschoben bis zum Anschlag. Gesandet wurde bei der Anfahrt nicht, warum auch.
    Der Heizer wird bis weit hinter der Brücke keinen Löffel in die Hand nehmen. Man schaue nur nach den Schornstein aus dem kommt dicker fast gelber Qualm, Zeichen von einen noch nicht durchgebrannten Feuer. Die Luftklappen sind wie geschrieben noch geschlossen, mein Heizer hatte sein Feuer gut angesetzt.

    Olaf war schneller mit seinen Anmerkungen, ja es sind 60 Km/h.

    Gruß Ralf
  • Ralf Göhl 25/08/2006 16:49

    @Thomas R. - genau so ging es weiter wie Du so gut beschrieben hast.

    Wer die Steigung nach Unterwellenborn kennt kann das nachvollziehen.
    Ein Hf 2 war kein bösesartiges Zeichen für uns, 40 Km/h über die Weichenstraße haben wir bald schon erreicht. Ab Km 139,5 gibt es freien Auslauf mit 90 Km/h für die 41 1150. Hinter der Brücke liegt der Seitenzugregler bereits am Anschlag. Alles andere erledigt jetzt die Steuerung. Die Rechtskurve im Blick dabei gut aufpassen das die Lok nicht schleudert.
    In unseren Fall gar kein Problem, sondern mehr bei Güterzügen die mitunter auf 20 Km/h und weringer abfallen in der besagten Kurve. Dagegen donnert die 41 1150 bereits ohne sich zu quälen in schneller Fahrt über die Strecke Unterwellenborn entgegen.

    Gruß Ralf
  • Thom@s Jüngling 25/08/2006 15:33

    Auch ich muss sagen, dass Bild und Text sofort gewisse Emotionen ausgelöst haben, die Thomas Reitzel nicht besser hätte beschreiben können.

    Eine herrliche Aufnahme, keine Oberleitung, keine Lichtsignale, keine Dieselloks die das Bild stören!

    Mal schauen, ob diese Emotionen auch morgen wieder hoch kommen, wenn 18 201 in Finsterwalde ist - endlich mal wieder ein Dampf-Erlebnis - wenn auch mit dem Beigeschmack hunderter Fans, die im Bild stehen - auch diese konnten dir deine Aufnahme damals nicht versauen, zum Glück!

    Gruß, Thomas
  • Thomas Reitzel 25/08/2006 12:36

    Durch Deine ausführliche Erläuterung, quasi direkt vom Führerstand, fängt das Foto an zu leben! und wie:
    Man stellt sich vor, wie im nächsten Moment das Signal auf Fahrt geht. Abfahren! Du greifst zum Regler. Das Kesselmanometer am roten Strich. Voller Kesseldruck! Steuerung weit vor! Regler auf! Achtungspfiff! Mit einem Seufzen strömt der Dampf in die vorgewärmten Zylinder. Der erste Auspuffschlag tobt zum Himmel! Regler leicht einziehen, den Zug sich strecken lassen! Zylinderhähne auf! Sanden! Die Maschine faßt sicheren Tritt. Regler wieder weiter auf! Der Heizer schippt! Scharfe, donnernde Schläge aus dem Blasrohr! Wie ein tobender Orkan verläßt der Zug über die Weichenstraße den Bahnhof, duckt sich unter der Brücke, ballert hohl unter ihr durch und holt Anlauf, verschwindet immer schneller werdend unter den weithin hörbaren, scharfen Auspuffschlägen der 41 auf der Strecke! Ein Baldachin aus verwehendem Rauch und Dampf liegt über dem Gleisfeld, der Geruch nach heißem Dampf, Kohle und Öl hängt in der Luft.

    So muß das wohl gewesen sein...damals!

    Ein prächtiges Denkmal für die Dampflokomotive schlechthin!

    ES IST DIE GEWALTIGSTE MASCHINE, DIE DER MENSCH JE ERFUNDEN HAT!

    LG Tom
  • Herr Ring 25/08/2006 11:20

    Ein schöner Ausblick auf eine stilreine Umgebung.
    Gefällt mir gut !

    Gruß Sven