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Warten auf einen ...

... kleinen Snack auf der Terrasse des Hotels La Soglina in Soglio am 6.10.2009 gegen 14:00 Uhr. Gestärkt besuchte ich dann den großen Kastanienhain und hatte dort nette Gespräche.

Soglio liegt auf einer Sonnenterrasse mit wundervollem Ausblick auf die Bergeller Alpen. Das Dorf, bestehend aus vielen kleinbäuerlichen Häuslein, Ziegen- und Kuhställen und den fünf im 16. und 17. Jhdt. durch die einflussreiche Dynastie der Familie von Salis-Soglio erbauten Palazzi.
An den südwärts gerichteten Waldhängen des Bergells und dem darunter liegenden Valchiavenna liegt Europas größter Eßkastanienwald. Die Edelkastanie gelangte durch die Römer in das Tal und gedieh im milden Klima gut. Sie bietet auf gleicher Anbaufläche dreimal so viel Nährstoffe wie Getreide. Nicht umsonst nennt man sie „das Brot der Armen“. In der Neuzeit verdrängten Kartoffeln und Mais die Kastanien vom Speiseplan, degradierten sie zu Viehfutter. Der schönste Kastanienhain liegt zwischen Soglio und Castasegna. Ab Mitte Oktober bis November werden die Früchte in mühsamer Handarbeit aufgesammelt und aus ihren stachligen Hüllen gelöst.

Die Hüllen und das Laub werden direkt in den Selven zusammengerecht und verbrannt. Die guten Kastanien werden aussortiert und in Dörrhäuschen, den Cascinas, getrocknet. Die Kastanien werden, auf einem Rost (grata) liegend, durch Hitze und Rauch eines schwachen Holzfeuers gedörrt, bis die Fruchtschalen bersten. Danach werden die braunen Schalen von der Frucht gelöst, indem man die Früchte in speziellen Säcken drischt. Nach dem trennen und verlesen sind sie lagerfähig und werden nach Bedarf zu Mehl oder andern Produkten verarbeitet.

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