Frank Stefani


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Warten auf's Nordlicht (Textversion)

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Schön war es allemal, an diesem frühen Morgen - auch ohne Polarlichter.
Ein netter Zeitrvertreib ist es in solchen Fällen, mich am Nachthimmel
zu orientieren. Deshalb habe ich diese Textversion gemacht :-)


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Sternbild Kassiopeia, das "Himmels-W"
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Die Kassiopeia gehört in unseren Breiten zu den "zirkumpolaren" Stern-
bildern. Zirkumpolare Sternbilder (und natürlich auch Einzelsterne)
gehen niemals unter, weil sie sehr dicht am Polarstern stehen und sich
um diesen herumdrehen. Als "Himmels-W" ist die Kassiopeia vielen bekannt.
Ihre Sterne sind auch in mäßig dunklen Nächten gut zu sehen. Trotzdem
kommt es manchmal zu Verwirrung: Da Kassiopeia um den Polarstern kreist,
ist sie natürlich nur auf einem Viertel dieses Kreises als "W" zu sehen.
In den übrigen Phasen ihrer Rundtour erscheint sie folglich auch als "M",
als "3" oder "E". Die Kassiopeia liegt übrigens mitten in der Winter-
Milchstraße. Schon mit einem kleinen Fernglas erkennt man in ihrer
Gegend unzählige Sterne. In ganz dunklen Nächten und wenn die Augen sich
an die Dunkelheit gewöhnt haben, sieht man das schimmernde Band der
Milchstraße auch ohne jedes Hilfsmittel. Der eingezeichnete Doppel-
Sternhaufen gehört eigentlich zum Sternbild Perseus, das hier nicht
mehr zu sehen ist. Dieser Doppelsternhaufen ist einer der schönsten
des ganzen Nordhimmels und eignet sich gut für die Beobachtung mit dem
Feldstecher.

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Cepheus
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König Cepheus ist der Gatte der Königin Kassiopeia, nebenbei bemerkt.
Dieses Sternbild ist weniger bekannt und weniger auffällig - so ist
das nun mal, wenn die Herren im Schatten der regierenden Damen stehen.

Zwischen beiden liegt ein lichtschwacher, dichter Sternhaufen, M52.
M52 steht für das 52. Nebelobjekt, dass Charles Messier seinerzeit in
einem Katalog von über 100 Objekten verzeichnet hat. Er war Kometenjäger
und wollte sich und andere davor bewahren, für längst bekannte Objekte
immer wieder neu "Kometen-Alarm" zu geben. Mit Fernglas ist M52 nur im
Sommer gut zu sehen, weil er dann hoch am Himmel steht. Er liegt sehr
genau in der Mitte zwischen Kassiopeia's rechter W-Linie und Cepheus.


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NGC6939 + NGC6946
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Für Fernglasbeobachter sind diese beiden Objekte echte Herausforderungen,
wenn sie im Sommer hoch am Himmel stehen. NGC6939 ist ein offener Stern-
haufen, der bestenfalls als Nebelfleck erscheint. Im Teleskop zeigen
sich dort allerdings unzählige Sterne, fein wie Nadelstiche. Mir ist
es erst wenige Male gelungen, diesen Sternhaufen mit dem Fernglas zu
sehen. Bei nicht perfekten Bedingungen reicht oft gerade das Teleskop.

NGC6946 legt in gewisser Hinsicht noch eins drauf: Mit dem Fernglas für
mein Empfinden nicht zu schaffen, ist diese Galaxie bei 80x Vergrößerung
im Teleskop zusammen mit dem vorgenannten Sternhaufen im selben Gesichts-
feld, was immer sehr schön anzusehen ist. Beide sehen neblig aus, haben
aber dennoch einen ganz eigenen, unterschiedlichen Charakter.


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Sternbild Eidechse
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Wohl auch nicht so bekannt, gehört die Eidechse zu den Sommersternbildern.
Sie steht wohl im Schatten des mächtigen und detailreichen Schwans, der
hier gerade noch rechts am Bildrand auftaucht. Schön und - wenn man sie
mal gefunden hat - einprägsam ist ihre Zickzackform, die an ein sich
windendes Reptil denken lässt. Die Hauptsterne dieses Sternbildes sind
etwa gleich hell. Im Sommer ist die Eidechse auch deshalb nicht immer
leicht zu finden, weil sie im Sternenmeer der Milchstraße liegt.


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Sternbild Schwan
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Der Schwan ist hier nicht eingezeichnet, aber einige Objekte am rechten
Bildrand gehören zu ihm: M39 ist ein einfach zu findender offener Stern-
haufen mit einigen im Fernglas sehr hellen Sternen. Für mehr Details zur
Sommermilchstraße bitte folgendes Bild, den Text und die Links beachten:



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Nordamerikanebel
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Hier ungefähr eingezeichnet ist dieser fantastische Gasnebel, der in
etwa die Gestalt des Nordamerikanischen Kontinents hat. Ich hatte das
Glück, ihn in sommerlichen Neumondnächten auf den Bergen der Alpen mit
bloßen Augen sehen zu können. Er ist ziemlich groß, man braucht also
keine vergrößernde Optik. Das Problem ist, dass er lichtschwach ist
und man, um ihn freiäugig sehen zu können, sehr dunklen Himmel braucht.
In Fotos ist er immer wieder zu finden, weil er aufgrund seiner Größe
relativ leicht zu fotografieren ist, sofern man eine Nachführung ver-
wendet, die die Erddrehung ausgleichen kann. Mit einigen Minuten der
Belichtungszeit sieht man dann einen schönen roten Gasnebel:

Mosaik vom Sternbild Schwan - unvollendet
Mosaik vom Sternbild Schwan - unvollendet
Holger Saßning
Dieses Bild von Holger Saßning zeigt eine annähernd realistische
Größe des Nordamerikanebels, wenn man ihn mit freiem Auge am Himmel
sehen wollte. Die Farben sind immer erst auf langbelichteten Aufnahmen
zu sehen. Mit dem bloßen Auge sieht er eher blass goldfarben aus, wobei
der Kontrast zum Himmelshintergrund viel geringe ist als im Foto.


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Bilderlinks
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Dieses Bild ohne allen Schnickschnack:

Warten auf's Nordlicht
Warten auf's Nordlicht
Frank Stefani
Allgemeines zu meinen Textversionen:

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