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Warten - oder - die Sinnlosigkeit ihres Seins ?

Warten - oder - die Sinnlosigkeit ihres Seins ?

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Insulaire


Premium (World), Ile de Ré

Warten - oder - die Sinnlosigkeit ihres Seins ?

Lethargie hatte sie erfasst, -
anfangs kaum bemerkt, dann mit einem Achselzucken abgetan ...

Sie befasst sich nur noch mit dem Allernotwendigsten, sieht darauf,
dass nichts verkommt. Doch immer mehr bleibt liegen, - wen sollte
es auch stören. Warum noch etwas ändern? Weshalb? Alles würde
ja doch bleiben, wie es ist, nichts sich wirklich noch ver-ändern.

Die Zeit steht still und läuft davon, beides, oder umgekehrt.
Egal. Wozu darüber nachdenken; grübeln, ob und wie irgend etwas
anders sein könnte? Zu denken gibt es Wichtigeres, tief in ihr.
Doch würdest du sie danach fragen, bliebe ihr Herz stumm.
Ob es noch schmerzt, - oder im Glück von Vergangenem weilt?
Sie weiß es selbst nicht genau. Es ist bedeutungslos geworden.

Manchmal kommt jemand vorbei, bringt etwas, nimmt etwas fort.
Unwichtig.
Bei schönem Wetter führt man sie hinaus oder sie geht alleine diese
paar Schritte in den Garten, sieht ausdruckslos auf die wilden Blumen,
das modrige Wasser in dem kleinen Teich, auf wucherndes Efeu,
Lorbeer, Oleander. Ihr Blick geht weit in den Himmel, - und sie
erinnert sich des Meeres, nicht weit entfernt; wie es war, heißen
Sand unter den Füßen zu spüren, die Gischt auf der Haut.
Und die Liebe.

Alles vorbei, ein ganzes langes Leben, das nicht enden will.
Immer öfters sitzt sie die ganze Nacht im Garten in diesem
alten hölzernen Liegestuhl, wach, die steifen Glieder in eine
dünne Decke gehüllt - und wartet ...

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