Waschkaue
Es war früher üblich, dass sich die Bergleute in ihrer Arbeitskleidung bei der Zeche einfanden und dann auch mit der stark verschmutzten Kleidung nach der Schicht nach Hause gingen. Mit den Waschkauen wurde das Schwarz-Weiß-Prinzip geschaffen, um einfach und auch in großer Personenanzahl zwischen der Straßen- und Arbeitskleidung zu wechseln.
Die Waschkaue besteht im Wesentlichen aus zwei praktisch identischen Umkleidehallen („Weißkaue“ und „Schwarzkaue“), zwischen denen sich Duschen und andere Waschmöglichkeiten befinden. Die private Kleidung wird in der Weißkaue ausgezogen, an den sogenannten Püngelhaken (oft auch mit Korb) gehängt und an einer Kette mehrere Meter bis unter die Decke gezogen. Die Kette wird mit einem Schloss gesichert. Der Bergmann geht nackt zur Schwarzkaue, in der die Arbeitskleidung ebenso unter der Decke hängt und zieht sie an. Nach der Arbeitsschicht hängt er in der Schwarzkaue die verdreckte Arbeitskleidung wieder unter die Decke und geht nackt zu den Duschräumen. Dort wäscht und „buckelt“ sich der Kumpel, das heißt, man wäscht sich gegenseitig den Kohlenstaub vom Rücken. Nach dem Duschen geht es zurück in die Weißkaue und man zieht sich dort seine private Kleidung wieder an.
Die Aufbewahrung der Kleidung unter der Decke hat verschiedene Vorteile:
sicher vor Diebstahl,
platzsparend,
relativ staubarm,
die Kleidung wird gelüftet und kann trocknen.
Die Arbeitskleidung wird in der Regel in gewissen Abständen vom Zechenbetrieb gereinigt. Der Kauenwart kümmert sich nicht nur darum, sondern auch um Handtücher, Seife, Sauberkeit und Ordnung in der Kaue.
motorhand 18/04/2017 21:30
Ein sehr schönes Bild !Sieht noch fast nach Betrieb aus.
mincki 15/02/2017 9:53
Ich habe so etwas schon einmal in einem Spielfilm gesehen, aber deine Erklärung ist für mich wieder eine neue Bereicherung.Wäre allerdings bei dem Foto nie darauf gekommen, dass es sich um eine "Waschkaue" handelt, zumal ich den Begriff noch gar nicht kannte.
Echt toll, sowas mal auf einem realen Bild zu sehen.
Tschüss
Sabine
Brigitte Hoffmann 14/02/2017 22:35
Ja - die Bergleute waren damals die saubersten Menschen überhaupt, denn wer konnte es sich leisten, jeden Tag warm zu duschen? Als ich Kind war, zog es viele junge Leute in den Kohlenpott , denn dort konnte man gutes Geld verdienen.Dein anschauliches Foto besticht wieder mal in Licht, Farbe und Brillanz - es sieht fast wie eine Kathedrale aus.
Grüßli Brigitte
† RS-Foto 14/02/2017 21:16
Klasse Bildaufbau und tolle Schärfentiefe mit offener Blende !!LG Roland
† Ingeborg K 14/02/2017 21:08
Ein interessantes Foto. Es erinnert mich an meine ersten Berufsjahre, da war ich auf der Zeche Krupp Essen-Rossenray in Essen und hatte auch Gelegenheit, das alles zu sehe - und ich durfte sogar mal in Zeche Helene mit einfahren - war Steillagerung - damals noch sehr manuell für die Arbeiter.LG Ingeborg
Rm Fotografie 14/02/2017 19:26
interessant...danke dir auch für deinen text dazudie aufnahme ist dir aber auch bestens gelungen in dem feinen licht
liebe grüße
ruthmarie
March Dafra 14/02/2017 11:29
eine wunderschöne Kaue und ein ebenso gutes DokuDampfer96 14/02/2017 10:43
Das sieht faszinierend aus in diesem Licht.LG Norbert
Karin und Axel Beck 14/02/2017 9:36
Eine sehr schöne Aufnahme von dieser Klaue.. gefällt mir wie du hier mit der Schärfe gespielt hast.Zudem wie immer ein sehr informativer Text von dir.
LG
Karin und Axel
Nicola Gehrt 13/02/2017 23:45
Eine perfekte Beschreibung der Kaue, mit einem anschaulichen Bild dazuLg Nicola
Günter Pilger 13/02/2017 23:19
Nostalgie pur, schön!VG Günter
Willbär 13/02/2017 22:41
Ganz klasse Aufnahme durch die vielen Senkrechten! LG Willbärtomi23 13/02/2017 21:57
toller Schärfeverlauf,herrliche Aufnahme und tolle Beschreibung
LG Tomi
Der Norderstädter 13/02/2017 21:01
Top mit der Unschärfe und Schärfeh.g.michael
Vitória Castelo Santos 13/02/2017 20:46
Das sieht klasse aus....gut gemacht!LG Vitoria