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Weiches Stück Arbeit: Tovisittiche auf Nahrungssuche (Costa Rica)

Weiches Stück Arbeit: Tovisittiche auf Nahrungssuche (Costa Rica)

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Weißwolf


Premium (World), Güstrow

Weiches Stück Arbeit: Tovisittiche auf Nahrungssuche (Costa Rica)

Der Tovisittich (Tovi-Schmalschnabelsittich, Brotogeris jugularis) gehört in der Gattung zu den kleinsten Arten. Sein Areal erstreckt sich vom südlichen Mexiko bis in den Norden Südamerikas. Dort bewohnt er nahezu alle Waldhabitate, auch Parks und Plantagen nimmt er an, weil er sich offenbar auf seines grünes Gefieder und damit seine Tarnung verlassen kann; die gehölzfreie, offene Landschaft meidet er.
Die Fortpflanzungszeit liegt im Frühjahr; dann sind die Sittiche fast nur paarweise unterwegs und versorgen ihren Nachwuchs, der in Baumhöhlen aufgezogen wird, bis er flügge wird. Danach, etwa zu Beginn der Regenzeit ab Mitte Mai, bilden sich wieder erste Schwärme, die, wenn sie richtig groß werden, durchaus Schaden in der Landwirtschaft anrichten können.
Im Corcovado-Nationalpark konnten wir die Sittiche an Ameisenbäumen (Cecropia spec., 61 Arten) beobachten; zu Beginn der Trockenzeit werfen sie ihre Blätter ab und sie bilden sie mit Beginn der Regenzeit neu. Lange war nicht klar, wohin die Ameisenbäume taxonomisch gehören, bis sie Ende des 20. Jh. und nunmehr einvernehmlich zu dem Brennnesselgewächsen gestellt wurden. Da sie getrenntgeschlechtlich-zweihäusig sind, gibt es männliche und weibliche Bäume. Die weiblichen tragen folglich die Früchte, die bei dieser Art etwa die Form und die Größe einer Papaya haben. Sie entwickeln sich grün bis zur Reife und bleiben dünnhäutig. Das nutzen die Sittiche leidlich aus, weil sie gut an die Samen kommen können. Allerdings müssen sie sich dafür durch das Hüllgewebe arbeiten, was nicht immer ganz leicht ist und um so besser funktioniert, je stärker der Wind weht.

„Die Wolle ist ja echt lästig. Ein bißchen mehr Wind wäre schön …“

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